Wissenschaft hautnah: Erfolgreiche Schüler-Exkursion mit dem Forschungsschiff
Am vergangenen Donnerstag tauchten Schüler*innen der Schule Schloss Gaienhofen unter der Leitung von Prof. Dr. David Schleheck und Maxima Gebhardt in die Welt der limnologischen Forschung ein. Von der mikroskopischen Untersuchung von Plankton bis hin zur Analyse ökologischer Daten – die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke in die komplexen Prozesse des Sees und zeigte die Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeit für den Umweltschutz.
Letzten Donnerstag fand eine besondere Veranstaltung des forum.konstanz und der Limnologie der Universität Konstanz statt: eine See-Exkursion mit dem Forschungsschiff der Universität Konstanz. Neun Schülerinnen und Schüler der Schule Schloss Gaienhofen versammelten sich um 9 Uhr morgens zusammen mit ihrem Lehrer im Hafen von Konstanz. Nach einer kurzen technischen Einführung durch David Schleheck, Professor für Limnische Mikrobiologie, legte das Forschungsschiff ab und machte sich auf den Weg zur Probenahmestelle bei Wallhausen.
Während der Exkursion lag der Schwerpunkt auf der mikroskopischen Untersuchung von Zoo- und Phytoplankton aus Wasserproben. Unter Anleitung des Teams der Universität Konstanz lernten die Teilnehmenden den Einsatz von Planktonnetzen, Wasserschöpfern, Größenklassen-Filtration sowie das Sammeln von Daten durch Multiparametersonden und DNA-Sequenzierung kennen. Ein besonderes Highlight war die Möglichkeit für die Teilnehmer, eigene Plankton-Filtrate herzustellen und diese an Bord unter dem Mikroskop zu untersuchen.
Am Ziel angekommen, demonstrierte das Team der Universität die Techniken zur Probenentnahme. Besonders beeindruckend war die Entnahme von Wasserproben aus verschiedenen Tiefen des Sees zur Untersuchung der Temperaturschichtung und der damit verbundenen ökologischen Prozesse. Diese Daten sind entscheidend für das Verständnis der Auswirkungen des Klimawandels auf Binnengewässer.
Ein weiteres Highlight war die Untersuchung von Planktonproben unter dem Mikroskop. Die bestens vorbereitete Schulgruppe konnte unter Anleitung der Lehramtstudentin Maxima Gebhardt die Vielfalt der Mikroorganismen im Bodensee aus nächster Nähe betrachten. Besonders faszinierend war die mikroskopische Beobachtung von Leptodora, einem räuberischen Wasserkrebs. Darüberhinaus konnte die Gruppe Naupliuslarven, Heliozoa, vielerlei Kieselalgenarten und Dynobrien in ihren Proben identifizieren. Weiterhin halfen die Schüler fleißig bei der Probenfiltration mit.
Die Schüler*innen zeigten sich begeistert von der Möglichkeit, wissenschaftliche Arbeit hautnah zu erleben und waren fasziniert und begeistert über die praktische Erfahrung und das neu gewonnene Wissen. Die Universität Konstanz plant, diese Exkursionen künftig regelmäßig anzubieten, um noch mehr Menschen für die wissenschaftliche Erforschung und den Schutz des Bodensees zu begeistern, das Bewusstsein für ökologische Fragestellungen zu schärfen und Interesse an naturwissenschaftlicher Forschung zu fördern.