tagesschau-Bericht „Hochschulen: Millionen für die Militärforschung“ vom 10. Juli 2018
tagesschau.de berichtete am 10. Juli 2018 in ihrem Beitrag „Hochschulen: Millionen für die Militärforschung“, dass auch die Universität Konstanz Forschungsgelder vom Bundesministerium der Verteidigung erhalten hat. An der Universität Konstanz wurde dieses Geld im Bereich des Schutzes von Kriegs- oder Anschlagsopfern verwendet.
tagesschau.de veröffentlichte am 10. Juli 2018 in ihrem Beitrag „Hochschulen: Millionen für die Militärforschung“, dass auch die Universität Konstanz Forschungsgelder vom Bundesministerium der Verteidigung erhalten hat. Gern geben wir weitere Informationen über das Projekt, auf das sich der Beitrag bezieht. Es ist ein Projekt, das vom 1.1.2015 bis zum 28.2.2018 lief, und über das bereits mehrfach berichtet worden ist.
Im Rahmen dieses Projektes forschte die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Alexander Bürkle an dem folgenden Thema: Der Konstanzer Toxikologe entwickelte mit seiner Arbeitsgruppe ein Verfahren, mit dem zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, sobald der international verbotene Kampfstoff Senfgas (S-LOST) im menschlichen Körper (z. B. bei Kriegsopfern) auf die Erbsubstanz von Zellen eingewirkt hat. Das heißt, das Vorgehen kann eingesetzt werden, wenn der Verdacht besteht, dass dieser illegale Kampfstoff im Krieg, bei Anschlägen o. Ä. eingesetzt wurde. Mit diesem in Konstanz entwickelten Verfahren kann die Frage, ob Senfgas zum Einsatz kam oder nicht, somit zweifelsfrei beantwortet werden. Der Nachweis der DNA-Schädigung erfolgt über Blut- oder Hautproben der Opfer.
Zu wissen, ob Verletzungen von Opfern auf das verbotene Senfgas zurückzuführen sind, ist im Rahmen des Opferschutzes wichtig. So hilft es den Opfern z. B. dabei, juristische Ansprüche durchsetzen zu können. Das Verfahren wird von der Bundeswehr übernommen und kommt dort zum Einsatz.
Bei Fragen zu diesem Projekt und Verfahren steht Prof. Dr. Alexander Bürkle gern zur Verfügung.
Faktenübersicht:
- Projektname: "Nachweis und Quantifizierung von Lost-Nukleinsäure-Addukten mittels Massenspektrometrie"
- Laufzeit: 01.01.2015 bis 28.02.2018
- Gesamte Bewilligungssumme: 356.346,- Euro
- Geldgeber: Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr
- Projektleiter: Prof. Dr. Alexander Bürkle, Professor für Molekulare Toxikologie, Tel.: 07531-88 4035, E-Mail: alexander.buerkle@uni-konstanz.de
- Zur Zivilklausel der Universität Konstanz vom 16. Januar 1991