Dr. Philipp Lammers erhielt den „Prix Germaine de Staël“ 2022. Bildrechte: Dr. Philipp Lammers

„Prix Germaine de Staël“ für Dr. Philipp Lammers

Dr. Philipp Lammers von der Universität Konstanz erhält den renommierten französisch-deutschen Preis des Frankoromanistenverbands und der französischen Botschaft für seine Dissertation zum französischen Autor Stendhal

Als Literaturwissenschaftler der Romanistik widmete sich Philipp Lammers in seiner Doktorarbeit dem Werk des bedeutenden französischen Schriftstellers Stendhal. Dieser zählt bis heute als Vorreiter und wichtiger Vertreter des literarischen Realismus. Selbst war er ein begeisterter Leser der Memoiren des 18. Jahrhunderts, der Revolution und seiner eigenen, postrevolutionären Zeit. In seiner Dissertation „In der Nachhut erzählen. Stendhals Zeitgeschichten als Arbeit an den Memoiren“ untersucht Lammers nun, wie beides zusammenspielt: Wie beeinflusste das damals äußerst erfolgreiche Genre der Memoiren Stendhals Werk in historischem und politischem Sinne? Und wie prägte es seine Art zu schreiben, seine Dichtkunst?

„Meine Dissertation zeigt, dass die Geschichten, die Stendhal erzählt, Geschichten nach dem ‚Ende der Geschichte‘ sind; wenn Stendhal Zeitgeschichte erzählt, geschieht dies in der Folge anderer, memorialistischer Erzählungen“, erklärt Lammers, der als akademischer Mitarbeiter und als Lehrkraft im Fachbereich Literatur-, Kunst und Medienwissenschaften weiterhin an der Universität Konstanz arbeitet und forscht.

Die Dissertation des Romanisten Lammers wurde mit dem diesjährigen „Prix Germaine de Staël“ ausgezeichnet. Die Jury überzeugten der couragierte Ansatz ebenso wie die fundierte Argumentation der Arbeit, so die Begründung. Sie hob die Leistung hervor, das bekannte und gut erforschte Romanwerk Stendhals neu perspektiviert zu haben.

Alle zwei Jahre verleihen der Frankoromanistenverband und die französische Botschaft in Deutschland den „Prix Germaine de Staël“, benannt nach der französischen Schriftstellerin Anne-Louise-Germaine Baronin von Staël-Holstein. Die Auszeichnung wurde am 21. September 2022 von Emmanuel Cohet, Gesandter bei der französischen Botschaft in Deutschland, im Rahmen des 13. Frankoromanistenkongresses in Wien virtuell übergeben. Der Preis beinhaltet ein einmonatiges Forschungsstipendium an einer französischen Institution freier Wahl.

„Ich freue mich über diese Auszeichnung und über die Möglichkeit, meine Kooperation mit der französischen Forschung fortzusetzen. Bereits meine Dissertation habe ich im Rahmen eines binationalen Promotionsverfahrens mit der Université Grenoble-Alpes erarbeitet. Das Forschungsstipendium beabsichtige ich, an der École Normale Supérieure, ENS, in Paris zu absolvieren.“

Fakten:

  • „Prix Germaine de Staël“ 2022 geht an Dr. Philipp Lammers für seine Dissertation „In der Nachhut erzählen. Stendhals Zeitgeschichten als Arbeit an den Memoiren“
  • Alle zwei Jahre wird der Preis von Frankoromanistenverband und der französischen Botschaft in Deutschland verliehen.
  • Der Preis beinhaltet ein einmonatiges Forschungsstipendium an einer französischen Institution freier Wahl.