Nationalismus und Rechtspopulismus
Auftaktveranstaltung zur öffentlichen Veranstaltungsreihe Geschichte und Gegenwart
Am Mittwoch, 25. April 2018, wird mit der Podiumsdiskussion „Rechtsruck. Populismus zwischen Mobilisierung und Institutionenverachtung“ der Auftakt für die Veranstaltungsreihe Geschichte und Gegenwart stattfinden. In der ersten der insgesamt drei Diskussionsrunden werden sich unter Moderation des Journalisten Dr. Johan Schloemann (Süddeutsche Zeitung) Privatdozent Dr. Jörn Happel (Historiker, Universität Basel/Universität Konstanz), Prof. Dr. Philip Manow (Politikwissenschaftler, Universität Bremen), Prof. Dr. Sven Reichardt (Historiker, Universität Konstanz) und PD Dr. Martina Steber (Historikerin, Institut für Zeitgeschichte München/Universität Konstanz) mit Nationalismus und Populismus aus historischer wie aktueller Perspektive auseinandersetzen. Die Veranstaltung ist öffentlich, alle Interessierten sind eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.
Mit Blick in die Geschichte stellt sich die Frage, ob, wann und warum es vergleichbare Wellen des Rechtspopulismus im 19. und 20. Jahrhundert gegeben hat. Auch die Frage nach dem Verständnisgewinn durch den Populismusbegriff soll aufgeworfen werden. Demokratien leben davon, dass in ihnen das Volk über sich selbst regiert. Doch auf welche Weise kann die komplexe historische Dynamik verstanden werden, in der autoritäre Regime sich den „Willen des Volkes“ zu Eigen machen? Im Blickpunkt stehen nationale Entwicklungen und grenzüberschreitende Verflechtungen, Mobilisierung „von unten“, Konsolidierung autoritärer Herrschaft „von oben“ sowie die schlichte Ablehnung liberal-demokratischer Prinzipien und Versuche ihrer rechten Umdeutung.
„Die Veranstaltungsreihe Geschichte und Gegenwart fragt anhand ausgewählter Themen danach, was unsere Gegenwart im Lichte der Geschichte ausmacht“ erläutert Prof. Dr. Sven Reichardt, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Konstanz, der die Veranstaltungsreihe initiiert hat. Nach der Geschichte der Gegenwart zu fragen, bedeute, aktuelle Themen aufzugreifen und mit historischem Sachverstand danach zu fragen, was unsere Zeit von vergangenen Epochen unterscheidet und welche der Gegenwart ähnlichen historischen Konstellationen sich identifizieren lassen. Gleichzeitig soll auch danach gefragt werden, welche historischen Bruchlinien uns von der Vergangenheit trennen. Im Dialog mit dem Publikum soll einerseits danach gefragt werden, wie die Gegenwart als Zeit möglicher Veränderung, als Ort von Neuanfängen zu denken ist. Andererseits gilt es zu bedenken, ob dabei Lehren aus der Geschichte gezogen werden können und welche historischen Traditionen in die Gegenwart hineinragen.
Faktenübersicht:
- Öffentliche Veranstaltungsreihe Geschichte und Gegenwart von Prof. Dr. Sven Reichardt
- Auftaktveranstaltung Mittwoch, 25. April 2018, 19 Uhr, Universität Konstanz, Hörsaal A701
- Weitere Termine: „50 Jahre ‚68‘: Mythos und Wirkung“, Mittwoch, 16. Mai 2018 und Kapitalismuskritik, soziale Ungleichheit und die Spaltung der Gesellschaft, Mittwoch, 4. Juli 2018
- Unterstützt durch Dr. August und Annelies Karst-Stiftung und Verein der Ehemaligen der Universität Konstanz e.V. (VEUK)