Mehr Open Access mit der Universität Konstanz

Mit zwei bundesweiten Projekten bringt die Universität Konstanz Open Access in Deutschland voran – Förderung durch das Bundesbildungsministerium

Open Access in der Wissenschaft – der freie Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnisse und Daten – ist in Deutschland und international zunehmend im Aufbau. Die Universität Konstanz ist in den kommenden zwei Jahren an zwei Projekten beteiligt, die Open Access weiter stärken. Das Projekt KOALA („Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen“) entwickelt alternative Finanzierungsmöglichkeiten für Open Access. Im Projekt Open4DE („Stand und Perspektiven einer Open-Access-Strategie für Deutschland“) wird untersucht, wie eine nationale Open-Access-Strategie die bereits bestehenden Initiativen stärken kann. Die Projekte werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) jeweils zwei Jahre lang bis 2023 gefördert.

Das Projekt KOALA
Mit Open-Access-Veröffentlichungen sind oftmals hohe Publikationsgebühren für Forschende verbunden. Das Projekt KOALA sieht vor, dass bis Anfang 2023 das Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum (KIM) der Universität Konstanz gemeinsam mit dem Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften (TIB) in Hannover mindestens ein Konsortium für die Entwicklung alternativer Finanzierungsmöglichkeiten für Open Access aufbaut. Diese Alternativen sollen es erlauben, dass für die einzelnen Autor*innen keine Open-Access-Gebühren mehr anfallen. Zur Bedarfsermittlung werden Interviews und Analysen durchgeführt und Anwendungsfälle entwickelt.

Das Projekt bietet auch Unterstützung für Buchreihen und Zeitschriften bei der Umstellung auf Open Access oder der Suche nach nachhaltiger Finanzierung. Dazu wird ein zentraler Helpdesk als Anlaufstelle für Herausgeber*innen eingerichtet. Mit diesem Projekt trägt die Universität Konstanz dazu bei, faire Finanzierungen qualitätsgesicherter Open-Access-Publikationen zu etablieren und Open-Access-Veröffentlichungen für Autor*innen zu erleichtern.

Das Projekt Open4DE
Um Open Access weiter als Standard in ganz Deutschland aufzubauen, wird eine gute Open-Access-Strategie benötigt, und zwar nicht nur auf Institutions- und Landesebene. Im Projekt Open4DE wird gemeinsam mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen) und dem Open-Access-Büro Berlin in den kommenden zwei Jahren untersucht, wie eine solche nationale Strategie aufgebaut sein muss, um die Open-Access-Transformation auf allen Ebenen weiter voranzubringen.

Dazu wird nicht nur der derzeitige Stand von Open Access an Hochschulen und Forschungsorganisationen in verschiedenen Bundesländern sowie in mehreren europäischen Staaten ermittelt. Auch die individuellen Anforderungen unterschiedlicher Interessengruppen sind für die Untersuchung relevant. Welche Bedürfnisse haben beispielsweise Fachgesellschaften und wie unterscheiden sich diese von denen der Verlage oder Forschungsförderer? Aus der Analyse der verschiedenen Open-Access-Strategien, Leitlinien und Anforderungen entwickelt das Projekt eine modulare Open-Access-Roadmap, mit der Open Access bundesweit nachhaltig gefördert werden kann.

„Wir freuen uns sehr, die Open-Access-Transformation in Deutschland mit diesen ambitionierten Projekten nachhaltig zu stärken, und hoffen, dabei an die Erfolge vorangegangener Projekte anknüpfen zu können“, sagt Dr. Anja Oberländer, Leiterin des Bereichs Open Science am KIM.

Das KIM setzt sich seit Jahren aktiv für den weltweiten freien Zugang zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen, Daten und Informationen ein. Es bietet eine Vielzahl an Services für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie etwa den Publikationsfonds zur Übernahme von Open-Access-Gebühren, das Konstanzer Volltextrepositorium KOPS und den damit verbundenen Publikationsservice, Unterstützung bei der Herausgabe von Open-Access-Zeitschriften sowie Beratung und Veranstaltungen zum Thema Open Access.

Faktenübersicht:

  • Projekt „Konsortiale Open-Access-Lösungen aufbauen“ (KOALA) des Kommunikations-, Informations-, Medienzentrums (KIM) der Universität Konstanz und des Leibniz-Informationszentrums Technik und Naturwissenschaften (TIB) in Hannover 
  • Ziel: Lösungen zur Open-Access-Finanzierung aufbauen, Schriftenreihen und Zeitschriften bei der Open-Access-Transformation beraten und begleiten
  • Projekt „Stand und Perspektiven einer Open-Access-Strategie für Deutschland“ (Open4DE) des Kommunikations-, Informations-, Medienzentrums (KIM) der Universität Konstanz, der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen) und des Open-Access-Büro Berlin
  • Ziel: Vorschläge für eine nationale Open-Access-Strategie erarbeiten
  • Laufzeit beider Projekte ist jeweils von Anfang Februar 2021 bis Ende Januar 2023 
  • Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).