Prof. Dr. Julia Schüler während einer Lehrveranstaltung vor Ihren Studierenden
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Lehre stark machen

Die Universität Konstanz wird beim Ausbau der Digitalisierung in der Lehre gefördert

Lehre an der Universität Konstanz ist sowohl forschungsorientiert als auch praxis- beziehungsweise transferorientiert. Bei der Herausforderung, beide Aspekte stark zu machen, erhält die Universität Konstanz nun Förderung. Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD), das Hochschulen bei der strategischen Verankerung der Digitalisierung sowie bei deren Nutzung in der Lehre unterstützt, hat die Universität Konstanz als eine von insgesamt sechs Hochschulen für eine Peer-to-Peer-Beratung ausgewählt. Bis Frühjahr 2019 werden mit Unterstützung auswärtiger Expertinnen und Experten übergeordnete Strategien für den vermehrten Einsatz von digitalen Elementen in der Lehre entwickelt. Insgesamt hatten sich 40 Hochschulen bei der Ausschreibung beworben.

Die Fragen lauten: Wie können forschungs- und praxis- beziehungsweise transferorientierte Lehre so kombiniert werden, dass sie sich komplementär ergänzen? Und wie können digitale Lösungen dafür genutzt werden? Die strategische Herausforderung besteht darin, beide Lehrformate in allen Studiengängen zu verankern und fachspezifisch auszugestalten. Der Beratung durch die vom HFD gestellten Expertinnen und Experten geht zunächst eine Bestandsaufnahme als zentraler Bestandteil des Verfahrens voraus. „Wir sind bereits jetzt mit Einzelprojekten und dem Team E-Learning sehr gut aufgestellt“, sagt Anke Waldau, die Koordinatorin des Diskussionsprozesses an der Universität Konstanz. Diese zu erstellende Ist-Soll-Analyse wird den externen Experten als Input dienen für die Beratung, deren Ergebnis ein Gesamtlehrkonzept ist, dessen Elemente an die spezifischen Fachkulturen angepasst sein werden.

Die Digitalisierung in der Lehre ist an der Universität insbesondere im Bereich Shared Classroom fortgeschritten. Damit wird Lehrenden ermöglicht, Vorlesungen oder andere Lehrveranstaltungen gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern in E-Learning-Formaten zu konzipieren und an unterschiedlichen Universitäten gleichzeitig durchzuführen. Hier liegt nahe, externe Forschende beziehungsweise externe Fachleute aus der Wirtschaft und aus gesellschaftlichen Bereichen niederschwellig in die forschungs- und praxis- beziehungsweise transferorientierte Lehre einzubeziehen. Denkbar sind auch Simulationen oder Aufzeichnungen, die Laborversuche ergänzen oder ganz ersetzen. Digitale Unterstützung kann außerdem beim aktiven eigenverantwortlichen Lernen helfen, das wiederum ermöglicht, dass die Lehrveranstaltungen schneller in die Tiefe des Stoffes vordringen.

„Wir stellen uns auch ergänzende Formate wie Open Educational Resources vor, die den offenen Zugang zu Lehr- und Lernmaterialien auf digitalen Plattformen ermöglichen“, sagt Anke Waldau. Der Diskussionsprozess, in den alle Statusgruppen der Universität partizipativ einbezogen werden, wird ergebnisoffen sein. Von der Peer-to-Peer-Beratung wird ein ergänzender und verstärkender Impuls von außen erwartet, der bei der Reflexion, welche digitalen Formate im Handlungsfeld Lehre an der Universität Konstanz sinnvoll sind, neue Perspektiven eröffnet.

Fest steht allerdings schon jetzt: Der „Kodex für gute Lehre“ an der Universität Konstanz wird nach dem Ende des Beratungsprozesses um die erarbeiteten digitalen Dimensionen ergänzt. Zudem wird ein E-Learning-Strategiepapier ausgearbeitet werden.

Das Hochschulforum Digitalisierung ist eine gemeinsame Initiative des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Gefördert wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Im Rahmen einer Peer-to-Peer Beratung unterstützt das Hochschulforum Digitalisierung bis 2020 jährlich sechs Hochschulen individuell bei ihrer Strategieentwicklung.

Faktenübersicht:

  • Hochschulforum Digitalisierung (HFD) unterstützt die Universität Konstanz durch Peer-to-Peer-Beratung in der Lehre
  • Forschungs- und praxis- beziehungsweise transferorientierte Lehre werden durch Einsatz digitaler Formate komplementär gestärkt
  • Ergebnisse werden im Herbst 2019 erwartet
  • „Kodex für gute Lehre“ an der Universität Konstanz wird um die digitale Dimension ergänzt werden.