Iain Couzin erneut „Highly Cited Researcher“
Erneuter Erfolg für einen Wissenschaftler der Universität Konstanz: Nach zwei Nennungen in der Liste der „Global Highly Cited Researchers“ der Web of Science Group ist der Kollektivverhaltensforscher Iain Couzin auch in der Liste für das Jahr 2020 vertreten – und gehört somit zum dritten Mal in ebenso vielen Jahren zu den einflussreichsten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit.
Prof. Dr. Iain Couzin, Professor für Biodiversität und Kollektivverhalten an der Universität Konstanz und Direktor am Konstanzer Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie (MPI-AB, Max Planck Institute of Animal Behavior), gehört zu den „Global Highly Cited Researchers“ 2020, die in der gleichnamigen Liste von Clarivate Analytics (ehemals Thomson Reuters) geführt werden. Die Liste wird jährlich aktualisiert und weist weltweit Forschende sowie Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler aus, deren Arbeit sich nachhaltig auf die internationale Forschungslandschaft auswirkt. Voraussetzung für eine Aufnahme sind mehrere wissenschaftliche Veröffentlichungen, die im jeweiligen Jahr und auf dem jeweiligen Fachgebiet zu den meistzitierten (das heißt, zum obersten einen Prozent gemessen an den Zitierungen) in Web of Science gehören. Couzin wird in der „Cross-Field“-Kategorie für Forschende mit vielzitierten Veröffentlichungen (im obersten ersten Prozent) auf mehreren Fachgebieten gelistet.
Dritter Erfolg in drei Jahren
Iain Couzin gehört damit zum dritten Mal in Folge zum Kreis der „Global Highly Cited Researchers“: 2018 stand er gemeinsam mit dem Konstanzer Verhaltensökonomen Prof. Dr. Urs Fischbacher (Universität Konstanz, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften) auf der Liste; 2019 wurden in einem Doppelerfolg für die Konstanzer Verhaltensforschung sowohl Couzin als auch Damien Farine (damals MPI-AB und Universität Konstanz, mittlerweile Universität Zürich) genannt.
Iain Couzin ist Co-Direktor des Exzellenzclusters „Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour“ an der Universität Konstanz und gemeinsam mit Alexander von Humboldt-Professorin Prof. Dr. Meg Crofoot (Schwerpunkt Ökologie der Tiergesellschaften) und Prof. Dr. Martin Wikelski (Schwerpunkt Tierwanderungen) Direktor am Konstanzer Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie.
Zu seinem erneuten Erfolg sagt Couzin: „Es ist eine große Ehre, auf dieser Liste zu stehen. Allerdings spiegelt sie nicht das Wirken einer einzelnen Person wider. Im Gegenteil – die damit verbundene Anerkennung gebührt auch den exzellenten Studierenden, Doktorandinnen und Doktoranden, Post-Docs und Kolleginnen und Kollegen, mit denen ich zusammenarbeiten durfte und darf.“
Ein exzellenter Ort für die Erforschung von kollektivem Verhalten
Iain Couzin möchte die fundamentalen Gesetzmäßigkeiten von entwickeltem kollektivem Verhalten erforschen. „Kollektives Verhalten ist überall: Bei Vogel- und Fischschwärmen beobachten wir es ebenso wie beim Menschen“, so der Wissenschaftler. „Es ist aber auch ein Teil von uns selbst: So liefert das menschliche Gehirn ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür, was aus dem kollektiven Zusammenspiel von Zellen entstehen kann. Um Zusammenhänge in diesen Größenordnungen nachzuvollziehen, bedarf es eines transdisziplinären Forschungsansatzes, der wissenschaftliche Expertisen aus verschiedenen Fachgebieten kombiniert – aus der Physik und Biologie ebenso wie aus der Informatik, den Sozialwissenschaften oder der Psychologie. Hier in Konstanz hatten wir die bemerkenswerte Möglichkeit, das weltweit erste Zentrum für die interdisziplinäre Erforschung kollektiven Verhaltens zu erschaffen und dessen Geheimnisse zu entschlüsseln. Wir studieren Schwärme, die aus kleinsten Robotern bestehen, erforschen Heuschreckenplagen, die gewaltigen Wanderungen von Fledermäusen und Vögeln und befassen uns damit, wie Gesellschaften entstehen – im Tierreich ebenso wie beim Menschen. Die so gewachsene Gemeinschaft ist einzigartig; sie macht Konstanz zu ,dem‘ Ort für die Erforschung kollektiven Verhaltens.“
Couzins international und interdisziplinär aufgestelltes Team an der Universität und am MPI-AB entwickelt und nutzt einige der innovativsten Technologien in der Verhaltensforschung. Dazu gehören modernste Tracking-Systeme, Deep Learning und Computer Vision sowie hochaktuelle Forschungseinrichtungen für Bildgebungs- und Virtual-Reality-Formate wie das Centre for Visual Computing of Collectives (VCC), das für 32 Millionen Euro auf dem Campus der Universität Konstanz errichtet und 2021 öffnen wird.
Iain Couzin ist mit verschiedenen international anerkannten Forschungspreisen ausgezeichnet worden, zum Beispiel mit dem Lagrange Prize (2019) – der ersten und wichtigsten internationalen Auszeichnung auf dem Gebiet der komplexen Systeme – mit der Scientific Medal der Zoological Society of London (2013) sowie mit dem National Geographic Emerging Explorer Award (2012). Er veröffentlicht regelmäßig in bedeutenden wissenschaftlichen Fachzeitschriften wie Nature und Science.
Faktenübersicht:
- Kollektivverhaltensforscher Prof. Dr. Iain Couzin von der Universität Konstanz gehört zu den „Global Highly Cited Researchers“ 2020 der Web of Science Group und zählt somit auf mehreren Fachgebieten zu den einflussreichsten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit.
- Couzin ist Professor für Biodiversität und Kollektivverhalten an der Universität Konstanz, Co-Direktor des Exzellenzclusters „Centre for the Advanced Study of Collective Behaviour“ der Universität Konstanz und Direktor am Konstanzer Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie (MPI-AB, Max Planck Institute of Animal Behavior). Auch in den Listen für die Jahre 2018 und 2019 wurde er bereits geführt.
- Nennung in der „Cross-Field“-Kategorie für Forschende mit besonders vielzitierten Veröffentlichungen (im obersten einen Prozent der Zitierungen) auf mehreren Fachgebieten.
- Die Liste der „Global Highly Cited Researchers“ von Clarivate Analytics (ehemals Thomson Reuters) weist Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die sich kontinuierlich weltweite Anerkennung erarbeitet haben. Aufgenommen werden Forschende mit mehreren Veröffentlichungen, die über einen Zeitraum von zehn Jahren zu den meistzitierten auf ihrem jeweiligen Fachgebiet gehören (das heißt, zum ersten einen Prozent gemessen an den