Für die Sicherheit
Die Arbeitsgruppe Forensische Psychologie der Universität Konstanz und das Bundeskriminalamt entwickeln gemeinsam das Risikobewertungsinstrument RADAR-iTE
In Deutschland sind derzeit über 570 Personen als sogenannte „Gefährder“ und rund 360 als sogenannte „Relevante Personen“ eingestuft. Für die Bewertung des tatsächlichen Gewaltrisikos dieser Personengruppe wurde im Bundeskriminalamt (BKA) das Risikobewertungsinstrument RADAR-iTE entwickelt. Durch die Arbeitsgruppe Forensische Psychologie der Universität Konstanz wurde das gemeinsame Projekt zusätzlich wissenschaftlich unterstützt.
RADAR-iTE (Regelbasierte Analyse potenziell destruktiver Täter zur Einschätzung des aktuellen Risikos – Islamistischer Terrorismus) stellt laut Presseinformation des BKA vom 2. Februar 2016 den nächsten Schritt dar, „um den polizeilichen Umgang mit militanten Salafisten zu optimieren“. Seit Anfang 2015 arbeiten das Bundeskriminalamt und die Arbeitsgruppe Forensische Psychologie der Universität Konstanz bei der Entwicklung des Instruments zusammen. Die Kooperation betrifft methodische Aspekte bei der Entwicklung und die Qualitätssicherung. Dazu gehört eine empirische Untersuchung der wissenschaftlichen Tragfähigkeit als Teil des Entwicklungsprozesses.
Ein thematischer Schwerpunkt der Konstanzer Arbeitsgruppe Forensische Psychologie ist die Identifikation von Risikofaktoren für schwere Gewaltdelikte sowie die Frage der Validität von Verfahren zur Risikobeurteilung potenzieller Gewaltstraftäter, zum Beispiel bei Attentaten an Schulen, Gewalt am Arbeitsplatz oder auch extremistisch motivierter Gewalt.
Faktenübersicht:
- Gemeinsame Entwicklung von RADAR-iTE durch das Bundeskriminalamt und die Arbeitsgruppe Forensische Psychologie der Universität Konstanz
- Zusammenarbeit seit 2015 bei der methodischen Entwicklung und Qualitätssicherung
- Zur Presseinformation des BKA: https://www.bka.de/DE/Presse/Listenseite_Pressemitteilungen/2017/Presse2017/170202_Radar.html