Absolventin Anastasia Zhukova ist mit dem Frauen-MINT-Award 2019 ausgezeichnet worden. | Copyright: Mikhail A. Zhukov
Absolventin Anastasia Zhukova ist mit dem Frauen-MINT-Award 2019 ausgezeichnet worden. | Copyright: Mikhail A. Zhukov

Frauen-MINT-Award

Anastasia Zhukova, Absolventin des Konstanzer Masterstudiengangs Computer and Information Science, ist für eine AI-Anwendung zur Erkennung von Media Bias mit dem Frauen-MINT-Award 2019 ausgezeichnet worden

Anastasia Zhukova, eine Absolventin des Konstanzer Masterstudiengangs Computer and Information Science, ist für ihre Masterarbeit mit dem Titel “Automated Identification of Framing by Word Choice and Labeling to Reveal Media Bias in News Articles”, die sie als Studentin in der Konstanzer Arbeitsgruppe Information Science von Prof. Dr. Bela Gipp angefertigt hat, mit dem Frauen-MINT-Award 2019 ausgezeichnet worden. Ihre Arbeit war Teil eines größeren, dreijährigen Forschungsprojektes zum Thema “Fake News and Collective Decision Making: Rapid Automated Assessment of Media Bias”, das von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gefördert und gemeinsam von Prof. Dr. Bela Gipp und Prof. Dr. Karsten Donnay, dem Leiter der Arbeitsgruppe Computational Social Science an der Universität Konstanz, durchgeführt wird. Die Preisverleihung fand Anfang Juli 2019 im Bonner Hauptsitz der Deutschen Telekom statt.

Der Frauen-MINT-Award ist mit 3000 Euro dotiert und wird seit 2014 gemeinsam von der Deutschen Telekom, dem Studierendenmagazin “audimax” und der nationalen Initiative “MINT Zukunft schaffen” verliehen. Der Wettbewerb richtet sich an Studentinnen der MINT-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik weltweit. Eingereicht werden können sowohl Bachelor- als auch Masterarbeiten in einer relevanten akademischen Disziplin.

Anastasia Zhukovas Masterarbeit wurde von der internationalen Expertenjury als beste Einreichung auf dem Gebiet der Artificial Intelligence und als insgesamt beste Abschlussarbeit der diesjährigen Wettbewerbsrunde gewürdigt. Diese umfasste neben der Kategorie Artificial Intelligence auch die Themengebiete Cloud, Cyber Security, Internet of Things und Networks of the Future. Indem sie Methoden der Informatik und Sozialwissenschaft auf die Medienanalyse anwandte, gelang es Zhukova, eine neue, AI-basierte Methode für die automatische Erkennung von sprachlich unterschiedlich ausgedrückten und somit voreingenommenen Nennungen von semantischen Konzepten in News-Beiträgen zu entwickeln. Ihre Anwendung kann Satzteile erkennen, die sich auf Personen, Gruppen von Individuen, Organisationen und andere Konzepte beziehen und von herkömmlichen Verfahren der maschinellen Spracherkennung nicht identifiziert werden können. Wenn es um semantische Konzepte geht, wählen Vertreterinnen und Vertreter der Medien und Politik häufig abweichende Worte und nutzen so die zugrundeliegenden Verschiebungen in der Sprache, um einen sogenannten „Framing-Effekt“ zu erzielen. Der Begriff „Framing“ bezieht sich auf eine Art und Weise der Darstellung von Ereignissen, die dazu dient, eine bestimmte Wahrnehmung beim Leser hervorzurufen.

Um die herkömmlichen Verfahren zu verbessern, arbeitete Anastasia Zhukova mit Expertinnen und Experten für Frame Analysis vom Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft der Universität Konstanz sowie mit Expertinnen und Experten der Arbeitsgruppe Information Science, ebenfalls an Universität Konstanz, und des National Institute of Informatics (NII) in Tokio, Japan, zusammen. Dort absolvierte sie in Vorbereitung ihrer Masterarbeitet einen sechsmonatigen Forschungsaufenthalt. Anastasia Zhukova führt ihre Forschung auf dem Gebiet des Media Bias als Doktorandin an der Universität Wuppertal fort.

Fakten:

  • Anastasia Zhukova, Absolventin des Konstanzer Masterstudiengangs Computer and Information Science, ist mit dem Frauen-MINT-Award 2019 ausgezeichnet worden
  • Preisgeld: 3000 Euro
  • Ihre Masterarbeit zum Thema “Automated Identification of Framing by Word Choice and Labeling to Reveal Media Bias in News Articles” als beste Einreichung auf dem Gebiet der Artificial Intelligence und als insgesamt beste Abschlussarbeit der diesjährigen Wettbewerbsrunde gewürdigt
  • Stellt eine neue, AI-basierte Methode zur automatischen Erkennung von Media Bias vor, die herkömmliche Verfahren verbessert
  • Teil eines dreijährigen Forschungsprojektes zum Thema “Fake News and Collective Decision Making: Rapid Automated Assessment of Media Bias”, das von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gefördert und gemeinsam von Prof. Dr. Bela Gipp vom Konstanzer Fachbereich Informatik und Informationswissenschaft (jetzt Universität Wuppertal) und Prof. Dr. Karsten Donnay vom Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft durchgeführt wird
  • Der Frauen-MINT-Award 2019 wurde gemeinsam von der Deutschen Telekom, dem Studierendenmagazin “audimax” sowie der Initiative “MINT Zukunft schaffen” unter der Schirmherrschaft von Kanzlerin Angela Merkel verliehen