„Deutschland, Russland, Europa – wie weiter?“
Vortrag des deutschen Botschafters in Russland an der Universität Konstanz
Der deutsche Botschafter in Moskau besucht die Universität Konstanz. Rüdiger von Fritsch
hält am Freitag, 10. Juni 2016, in Hörsaal A 704 um 15 Uhr einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Deutschland, Russland, Europa – wie weiter?“. Die Veranstaltung ist Teil einer Vortragsserie
des Programms „International Administration and Conflict Management“ des Fachbereichs Politik- und Verwaltungswissenschaft, sie wird vom Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ gefördert.
Botschafter von Fritsch hat seinen Posten in Moskau im Februar 2014 angetreten und damit unmittelbar vor der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland. Die Annexion der Krim und die fortgesetzte Destabilisierung der Ukraine durch die Unterstützung pro-russischer Separatisten mit Waffen und Militärpersonal haben die schwerste Krise seit Jahrzehnten in den Beziehungen zwischen Deutschland und der Europäischen Union einerseits und Russland andererseits ausgelöst. Von Fritschs Besuch und sein Vortrag in Konstanz erfolgen zu einem Zeitpunkt, wo diese Beziehungen erneut auf dem Prüfstand stehen, weil die Europäische Union in den nächsten Wochen über eine Verlängerung der gegen Russland gerichteten Wirtschaftssanktionen zu entscheiden hat.
Der 62-jährige von Fritsch ist einer der erfahrensten deutschen Diplomaten. Er war vor seiner Akkreditierung in Moskau mehrere Jahre deutscher Botschafter in Polen. Von Fritsch verfügt daher über besonders tiefe Einblicke in die Folgen der derzeitigen russischen Außenpolitik für die Sicherheitsbedürfnisse derjenigen Nationen, die, wie Polen und die baltischen Staaten, zum Teil seit Jahrhunderten den Unwägbarkeiten der Machtbeziehungen zwischen dem deutschen und dem russischen Einflussbereich ausgesetzt sind. Der Diplomat von Fritsch ist darüber hinaus auch Buchautor. 2009 veröffentlichte er unter dem Titel „Die Sache mit Tom – eine Flucht in Deutschland“ eine detailgetreue Schilderung seiner Fluchthilfe für einen Cousin aus der DDR in die Bundesrepublik im Jahr 1974.