Ausgezeichnet: Open-Access-Lehrplan
Ines Mergel von der Universität Konstanz und David Eaves vom University College London (UCL) erhalten ein Schmidt Futures Innovation Fellowship für ihr Projekt „Teaching Public Service in the Digital Age“. Der Open-Access-Lehrplan bietet freie Unterrichtsmaterialien für Politik- und Verwaltungsstudiengänge, um notwendige digitale Kompetenzen zu vermitteln.
„Wir haben während der Corona-Pandemie festgestellt, dass die digitale Transformation der Verwaltung nur gelingen kann, wenn sowohl die Führungskräfte als auch die Mitarbeitenden die entsprechenden digitalen Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen können“, erklärt Ines Mergel, Professorin für Public Administration und Digital Governance an der Universität Konstanz. „Zurzeit werden diese leider nicht in Politik- und Verwaltungsstudiengängen vermittelt“.
Daher initiierte sie das Projekt „Teaching Public Service in the Digital Age“ zusammen mit David Eaves, Associate Professor am University College London (UCL), Tom Steinberg (ehemaliger Chief Digital Officer in der britischen Regierung) und Amanda Clarke, Associate Professor an der Carleton University (Kanada). Der Open-Access-Lehrplan soll Lehrpersonal in Studiengängen wie Verwaltungswissenschaft und Öffentlichkeitspolitik dazu anleiten, Studierenden Kompetenzen zu vermitteln, die sie im digitalen Zeitalter brauchen. Das Team entwickelt dafür Lehreinheiten, die von Komponenten digitaler Systeme über Daten bis hin zu rechtlichen Hürden reichen.
Zusammen mit weiteren ProfessorInnen und PraktikerInnen schufen sie so eine Open Educational Ressource – frei zugängliche Unterrichtsmaterialien, die über die üblichen Online-Lehrpläne hinausreichen: Die Lehrenden erklären genau ihre Methoden, geben ihre Fragestellungen und die nötige Vorbereitung der Studierenden wieder und erläutern vertiefend die Hintergründe. Außerdem bereiten sie Fallbeispiele auf und stellen Videos aus den eigenen Vorlesungen zur Verfügung. Die Materialien beziehen globale Erfahrungen und Forschungsergebnisse mit ein und können aufgrund ihres multidisziplinären Charakters an eigene Bedürfnisse von Lehrkräften mit unterschiedlichem Hintergrund angepasst werden.
Über das Schmidt Futures Innovation Fellowship
Die philanthropische Initiative von Eric und Wendy Schmidt, Schmidt Futures, bringt Talente in Netzwerken zusammen, in denen sie ihre Ideen erproben und schwierige Probleme in Wissenschaft und Gesellschaft lösen können. Das Innovation-Fellows-Programm fördert Einzelpersonen und Teams, die außergewöhnlichen Ideen haben, um Technologien geschickt für gesellschaftliche Herausforderungen einzusetzen. Das Programm soll als Multiplikator für ihre Ideen dienen und sie in einer Gemeinschaft zusammenbringen, die sich gegenseitig berät und unterstützt.
Weitere Unterstützer, darunter Bloomberg Philanthropies, stellen ebenfalls Mittel für das Projekt zur Verfügung. Ines Mergel und David Eaves werden sich einem Netzwerk von Führungskräften aus den verschiedensten Sektoren anschließen, die die Arbeit und Ideen der anderen unterstützen. „Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung für unser Projekt!“, sagt Ines Mergel. „Freiwillige haben den Lehrplan schon in viele Sprachen übersetzt. Mit den Mitteln können wir weitere Übersetzungen anfertigen lassen und noch mehr Masterclasses im Train-the-Trainer-Format anbieten. Hier führen wir Lehrkräfte an die Inhalte heran und überlegen gemeinsam mit ihnen, wie sie die Inhalte an ihren lokalen Kontext anpassen und unterrichten können.“ Auch weitere Forschungsprojekte sind geplant.
Fakten:
- Ines Mergel, Professorin für Public Administration und Digital Governance an der Universität Konstanz, und David Eaves, Associate Professor am University College London (UCL), erhalten jeweils ein Schmidt Futures Innovation Fellowship. Zentral beteiligt am Projekt sind außerdem Tom Steinberg und Amanda Clarke, Carleton University (Ottowa/ Kanada).
- Ihr Projekt „Teaching Public Service in the Digital Age“ wird von Schmidt Futures und Bloomberg Philanthropies (u.a.) gefördert.