Vielfalt fördern und gestalten
Universität Konstanz beschließt Diversity-Kodex
Eine Selbstverpflichtung zu gelebter Vielfalt und ein klares Bekenntnis für ein diskriminierungsfreies Klima: Die Universität Konstanz hat in der Senatssitzung vom 13. Februar 2019 einen Diversity-Kodex verabschiedet. Der Kodex ist ein Ergebnis des Diversity-Audits „Vielfalt gestalten“, das an der Universität von 2016 bis 2018 durchgeführt wurde. Die Universität setzt sich darin zum Ziel, Vielfalt als Wert an der Universität zu verankern und eine übergreifende Bildungsgerechtigkeit herzustellen. „Damit setzen wir direkt an die Gründungsvision der Universität Konstanz an“ betont Prof. Dr. Silvia Mergenthal, Prorektorin für Internationales und Chancengerechtigkeit der Universität Konstanz, „die Chancengerechtigkeit ist immer noch nicht verwirklicht und wir müssen als Universität einen Beitrag dazu leisten, dass alle, unabhängig von ihren sozialen und persönlichen Merkmalen, ihre Chancen tatsächlich wahrnehmen können. Dazu müssen zunächst Barrieren identifiziert und abgebaut werden.“
Der Diversity-Kodex reiht sich neben dem Leitbild, dem Kodex für NachwuchswissenschaftlerInnen und dem Gender Kodex ein, um eine wertschätzende Wissenschafts- und Arbeitskultur für alle Mitglieder der Universität Konstanz sicherzustellen und Benachteiligungen abzubauen. „Um den Kodex direkt in das Leben der Universität zu integrieren, haben wir ihn nicht entlang von Diversity-Kriterien erarbeitet, sondern die Handlungsfelder der Universität als Ansatzpunkte genommen. So stellen wir sicher, dass die Haltung und das Bekenntnis des Diversity-Kodex sich in der Organisations- und Personalentwicklung wiederfinden,“ erläutert Marion Woelki, Leiterin des Referats für Gleichstellung, Familienförderung und Diversity. Durch die Abstimmung mit dem Lenkungskreis des Audits, den Fachbereichen, Dekanen und unterschiedlichen Statusgruppen sei nicht zuletzt der Entstehungsprozess des Kodexes ein entscheidender Beitrag für dessen Verankerung gewesen.
Konkret will die Universität Konstanz ein positives Diversity-Klima stärken. Dies bedeutet, dass die Mitglieder und Angehörigen der Universität eine Offenheit für und Wertschätzung von Vielfalt wahrnehmen und alle einen Raum zur Entfaltung in Studium und Beruf finden. Dafür ist es beispielsweise wichtig, dass alle Mitglieder und Angehörigen in ihrer Kompetenz gestärkt werden, vorurteilsfrei zu bewerten und zu begutachten. Daher bemühen sich insbesondere die Führungskräfte, Urteile über Leistungen und Potentiale im Studien- und Arbeitskontext kritisch zu reflektieren, Stereotypisierungen zu vermeiden und auf eine diskriminierungsfreie Kommunikation zu achten.
Mit dem Kodex bekennt sich die Universität zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, Vielfalt zu fördern und als Institution ein diskriminierungsfreies Lern- und Arbeitsumfeld für all ihre Mitglieder zu schaffen. Dies wurde in den letzten acht Jahren bereits durch zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören Angebote, die eine Sensibilisierung und Enttabuisierung für Themen wie Queer, Behinderungen und Rassismus fördern oder die Integration von Geflüchteten stärken. Vorrausschauend ist der Kodex ein Fundament, um auf aktuelle Fragen der Vielfalt zu reagieren.