Wissenschaftsförderung aus Tradition
Presseinformation Nr. 117 vom 4. Dezember 2014
32. Regionales Wissenschaftsforum in Donaueschingen
Um die Verbindung von Wissenschaft und Gesellschaft zu stärken und herausragende Wissenschaftstalente zu fördern findet seit nun mehr als 30 Jahren das Regionale Wissenschaftsforum der „Stiftung Wissenschaft und Gesellschaft an der Universität Konstanz“ und der Universität Konstanz statt. Am Donnerstag, 11. Dezember 2014, wird das 32. Regionale Wissenschaftsforum ab 19 Uhr im Museum Biedermann in Donaueschingen veranstaltet. Im Rahmen der Veranstaltung werden das Manfred Ulmer-Stipendium sowie der Tina Ulmer-Lehrpreis verliehen werden.
Die „Stiftung Wissenschaft und Gesellschaft an der Universität Konstanz“ wurde – als erste Stiftung der Universität – am 1. März 1979 von dem Spaichinger Unternehmer Manfred Ulmer gegründet. Zweck der Stiftung ist die Förderung besonderer Lehr- und Forschungsaufgaben, des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie von studienzeitergänzenden Veranstaltungen an der Universität Konstanz. Jährlich veranstaltet die Stiftung ihr Regionales Wissenschaftsforum. Interessierte werden um eine Anmeldung bis zum 10. Dezember 2014 unter stiftungwug@uni-konstanz.de gebeten.
Den Festvortrag des Regionalen Wissenschaftsforums wird der Konstanzer Historiker Prof. Dr. Sven Reichardt über das linksalternative Milieu in der Bundesrepublik der siebziger und frühen achtziger Jahre halten. Mit seinem jüngst erschienenen und mehrfach ausgezeichneten Buch „Authentizität und Gemeinschaft“ veröffentlichte Reichardt eine detaillierte Analyse der Kultur- und Sozialgeschichte der linksalternativen Lebenspraxis in der Bundesrepublik.
Das Manfred Ulmer-Stipendium 2014 erhält die Latinistin Marie Revellio. Das nach dem Gründer der „Stiftung Wissenschaft und Gesellschaft an der Universität Konstanz“ benannte Stipendium richtet sich an herausragende Wissenschaftstalente, die zwischen Studium und Promotionsphase stehen. Das Stipendium umfasst eine Förderung über sechs Monate in Höhe von insgesamt 6.000 Euro und ist mit einer assoziierten Aufnahme in das Zukunftskolleg verbunden. Im Zukunftskolleg erhalten die Stipendiatinnen und Stipendiaten die Möglichkeit, ihre Forschungsarbeit in einer fächerübergreifenden Gemeinschaft von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu diskutieren. Die Stipendiatin Marie Revellio hat nach dem Abschluss ihres Studiums an der Universität Konstanz im Herbst 2014 mit ihrer Promotion am Konstanzer Fachbereich Literaturwissenschaft begonnen. In einer Verbindung von literaturwissenschaftlicher Analyse und neuen computergestützten Methoden des Textvergleichs wird sie in ihrer Doktorarbeit die literarische Inszenierung kulturellen Wandels im Werk des Kirchenvaters Hieronymus analysieren.
Tina Ulmer-Ziehr, Stiftungsvorsitzende und Tochter des Stiftungsgründers Manfred Ulmer, wird im Rahmen des Regionalen Wissenschaftsforums den mit 3.000 Euro dotierten Tina Ulmer-Lehrpreis für herausragende Verdienste und innovative Leistungen in der Lehre vergeben. Preisträger ist der Konstanzer Literaturwissenschaftler und Mediävist Prof. Dr. Bent Gebert. Der Juniorprofessor für Deutsche Literatur mit Schwerpunkt Mittelalter setzt sich insbesondere für ein Lehrkonzept ein, das ein selbstständiges Forschen und Arbeiten der Studierenden in den Mittelpunkt stellt und ihnen früh ein hohes Maß an wissenschaftlicher Eigenverantwortung gibt. Als treibende Feder engagiert er sich für die Entwicklung neuer Konzepte eines internetgestützten Lernens und Lehrens, beispielsweise durch die Einbeziehung von Online-Lernplattformen, in denen Studierende gemeinschaftlich Seminarinhalte erarbeiten und online verfassen. Sein E-Learning-Projekt „Kompetenzerwerb historischer Sprachstufen des Deutschen“ wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden Württemberg gefördert. Für seine engagierte Didaktik wurde Bent Gebert jüngst mit dem „Lehrpreis der Universität Konstanz von Studierenden“ (LUKS) ausgezeichnet.
Die Veranstaltung wird von Studierenden der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen musikalisch umrahmt werden. Alle Gäste des Regionalen Wissenschaftsforums haben zudem bereits vor der Veranstaltung ab 18 Uhr die Gelegenheit, die Ausstellung „Lichtspiele im Museum Biedermann“ zu besichtigen.