Tell Genderes – 20 Meter Menschheitsgeschichte
Die Ausstellung „Tell Genderes – 20 Meter Menschheitsgeschichte“ von Studierenden der Universität Konstanz und Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung erlebt großen Zuspruch
Bereits die Eröffnung war ein großer Erfolg. Die Ausstellung „Tell Genderes – 20 Meter Menschheitsgeschichte“ im Konstanzer BildungsTURM, die im vergangenen Jahr in gemeinsamen Seminaren von Studierenden der Fachbereiche Geschichte und Informatik der Universität Konstanz sowie Architektur und Kommunikationsdesign der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG) entwickelt wurde, beschäftigt sich am Beispiel des Siedlungshügels Tell Genderes mit über 5.000 Jahren nordsyrischer Kulturgeschichte und der derzeitigen Gefährdung von Kulturgütern im syrischen Bürgerkrieg.
Die etwa 200 Besucher der Vernissage am 18. Dezember 2015 zeigten sich begeistert von dem innovativen Design und der technischen Umsetzung, mit denen die Ergebnisse der Konstanzer archäologischen Untersuchungen am Tell Genderes dargestellt und kontextualisiert werden. Tiefen Eindruck hinterließ die Thematisierung der kulturellen Verluste durch Kriegszerstörungen und Raubgrabungen in interaktiven Installationen. „Die Studierenden haben eine großartige Ausstellung geschaffen, die gerade durch die perfekte Integration der Stärken der einzelnen beteiligten Disziplinen innovativ und überzeugend ist“, sagt Prof. Dr. Stefan R. Hauser, einer der drei Initiatoren der Ausstellung.
Das Ausstellungsprojekt ist das erste sichtbare Ergebnis der Zusammenarbeit von Prof. Eberhard Schlag, Lehrgebiet Design und Raum an der HTWG, von Prof. Dr. Harald Reiterer, Professur für Mensch-Computer Interaktion, und Prof. Dr. Stefan R. Hauser, Professur für Archäologie der altmediterranen Kulturen und ihrer Beziehungen zur vorderasiatisch-ägyptischen Welt, beide Universität Konstanz. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Entwicklung von Ausstellungen soll in Zukunft regelmäßig als viersemestriges Ausbildungsprogramm für Master-Studierende der vier Fächer angeboten werden.
Die Ausstellung, die von der Universität Konstanz, der Gerda-Henkel-Stiftung, dem Exzellenzcluster Kulturelle Grundlagen von Integration der Universität Konstanz und dem Amt für Schulen, Bildung und Wissenschaft der Stadt Konstanz unterstützt wird, ist noch bis zum 31. Januar 2016 im BildungsTURM Konstanz, Kulturzentrum am Münster, Wessenberg-Straße 43, zu sehen.
Sie ist geöffnet Dienstag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag und Sonntag 10 bis 17 Uhr. Führungen finden jeden Sonntag um 15 Uhr statt.
Im Begleitprogramm der Ausstellung spricht am 11. Januar 2016 um 19 Uhr Prof. Dr. Hartmut Kühne (Berlin) über "Archäologie und Gegenwarten – 35 Jahre Feldarbeit in Syrien, und jetzt?"
Am 18. Januar 2016 um 19 Uhr hält Prof. Dr. Sophie Lenski (Konstanz) einen Vortrag mit dem Titel „Zerstört, geraubt - verkauft? Kulturgüterschutz zwischen Krieg und Kommerz".
Beide Vorträge finden im Wolkensteinsaal der Städtischen Wessenberg-Gallerie statt. Der Eintritt ist frei.
Bild: Bela Gipp