Schüler begrüßen den Bundespräsidenten
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Reform als Erfolgsfaktor

Die Universität Konstanz wurde vor 50 Jahren als Reformuniversität gegründet. Ein Workshop diskutiert im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen in Berlin über „Reformuniversitäten und die Zukunft akademischer Selbststeuerung“.

Eine der schönsten Zuschreibungen erhielt die Universität Konstanz vor zehn Jahren, anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens. Sie kam von Ralf Dahrendorf, dem Soziologen von Weltruf, Mitglied des Gründungsausschusses der Universität Konstanz und einem der Konstanzer Professoren der ersten Stunde. „Konstanz ist zweifellos eine Erfolgsgeschichte“, sagte er in seinem Festvortrag im Audimax, „doch ist sie es nicht durch die Umsetzung eines Plans, sondern durch die Fortsetzung einer Grundhaltung.“ Mit Qualität, Flexibilität und Internationalität benannte er diese Grundhaltung, die die Notwendigkeit permanenter Reformbereitschaft impliziert. Als Reformuniversität wurde die Universität Konstanz vor 50 Jahren gegründet.

Das konsequente Festhalten an der Gründungsidee liefert die Basis für die Erfolge der Universität Konstanz bis in die Gegenwart hinein. Dazu gehört im Besonderen ihr Doppelerfolg bei der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder 2006/2007 und 2012. Gerade in den Gutachten der Exzellenzinitiative wurde ihr Modellcharakter bescheinigt. Zur „Erfolgsgeschichte“ beigetragen haben demzufolge ebenso Einrichtungen wie Lehre aus Forschung, Interdisziplinarität fördernde Strukturen, leistungsbezogene Mittelvergabe, eine universitätseinheitliche Organisationsform wie beispielsweise auch die zentrale Freihandbibliothek.

Das Jubiläum liefert den Anlass, sich auch wissenschaftlich mit dem Thema Reformuniversität zu befassen. Am 12. und 13. Mai 2016 wird in Berlin der Workshop „Reformuniversitäten und die Zukunft akademischer Selbststeuerung“ stattfinden. Unterstützt wird er von der Universität Konstanz, ihrem Exzellenzcluster Kulturelle Grundlagen von Integration und der VolkswagenStiftung. Veranstaltungsort ist die Vertretung des Landes Baden-Württemberg.

Die bundesdeutschen Reformuniversitäten insgesamt werden im Zentrum der beiden Tage stehen. Gefragt werden soll insbesondere nach den Bedingungen gelingender hochschulpolitischer Reformprozesse. Dabei wird die Gründungspraxis der 1960er und 1970er Jahre als Provokation für heutige Hochschuldebatten verstanden und genutzt. Der Blick in die Geschichte dieser Institutionen soll die gegenwärtige Situation der Universitäten erschließen helfen. So wird die Diskussion von Fragen geleitet werden wie: Inwiefern können die Gründungsideen neuerliche Lernprozesse anstoßen? Welche Ansätze hat die Gründungsgeneration gewählt, um auf die Entwicklungen ihrer Zeit zu reagieren? Welche Reformbausteine haben sich als überlebensfähig erwiesen?

Der runde Geburtstag trägt die Überschrift „Universität Konstanz: Ein Model(l) wird 50“. Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltungen wird der Festakt am 24. Juni 2016 sein. Historischer Bezug für dieses Datum ist die Grundsteinlegung der Universität Konstanz am 21. Juni 1966 auf dem Gießberg sowie die öffentliche Antrittsvorlesung und somit erste Lehrveranstaltung der Universität Konstanz. Der Festakt beginnt um 15 Uhr und wird im Audimax stattfinden. Festredner wird Prof. Dr. Dieter Imboden von der ETH Zürich sein, von 2005 bis 2012 Vorsitzender des Schweizerischen Nationalfonds.

Hinweis an die Redaktionen:

Der Workshop „Reformuniversitäten und die Zukunft akademischer Selbststeuerung“ findet am 12. und 13. Mai 2016 in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg in Berlin, Tiergartenstraße 15, statt. Medienvertreterinnen und Medienvertreter sind herzlich eingeladen. Sollten Interview-Wünsche bestehen, wird um einen Hinweis gebeten. Anmeldungen können gern per E-Mail an kum@uni-konstanz.de vorgenommen werden.

Konzept, Programm und Anmeldung unter: uni.kn/50jahre/reformuniversitaeten

Alle Informationen zum Jubiläum: – uni.kn/50jahre