Glasdach des Foyers

Perspektive 2020

Am 9. Januar 2015 wurde in Stuttgart der Hochschulfinanzierungsvertrag Perspektive 2020 unterschrieben, in dem die Finanzierung der Hochschulen in Baden-Württemberg für die kommenden Jahre bis 2020 sichergestellt wird. Der Rektor der Universität Konstanz, Prof. Dr. Ulrich Rüdiger, zeigte sich anlässlich der offiziellen Unterzeichnung sehr zufrieden mit dem Vertrag: „Wir haben jetzt für die Weiterentwicklung des Hochschulsystems Planungssicherheit, durch die wir uns nicht nur auf den bundesweiten, sondern auch internationalen Wettbewerb einstellen können.“

Anstieg der Grundfinanzierung der baden-württembergischen Universitäten

Beim Besuch des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer an der Universität Konstanz am 16. Juli 2014 hatte es sich bereits angekündigt: Die Grundfinanzierung der Universitäten Baden-Württembergs wird von 2015 bis 2020 deutlich angehoben werden. Der mit "Perspektive 2020" überschriebene Vertrag wird den auslaufenden Solidarpakt II ersetzen. Die Eckpunkte ihrer Beschlüsse zur Grundfinanzierung der Universitäten hat die Landesregierung in einer Pressekonferenz am 23. Juli 20014 bekannt gegeben.

Details unter:

Presseinformation der Universität Konstanz vom vom 23. Juli 2014

Presseinformation des MWK Baden-Württemberg vom 23. Juli 2014


Aktionstag bewies Einigkeit

„Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, beschrieb Prof. Dr. Ulrich Rüdiger die Finanzsituation der neun Universitäten des Landes Baden-Württemberg im Allgemeinen und der Universität Konstanz im Besonderen. Rund 1.400 Universitätsmitglieder waren zum Aktionstag „Weiter sparen heißt schließen – Unis in Not“ ins Audimax sowie in die angrenzenden Hörsäle und ins Foyer gekommen, wohin der Aufruf des Rektors der Universität Konstanz übertragen wurde.

Ulrich Rüdiger rief die Landesregierung in Stuttgart dazu auf, bei den derzeitigen Verhandlungen zum Solidarpakt III die Grundfinanzierung der neun baden-württembergischen Universitäten den heutigen Erfordernissen anzupassen. So steht der mit dem Solidarpakt I im Jahr 1997 eingefrorene Grundfinanzierung beispielsweise eine Inflationsrate von 25 Prozent und ein großer Zuwachs an Studierenden in den vergangenen 15 Jahren gegenüber. Jeder der neun Standorte hat damit umgerechnet 23 Prozent weniger Mittel zur Verfügung. Für die Universität Konstanz bedeutet das zum Beispiel konkret, dass sie 2.500 Studierende mehr hat, als vom Land Baden-Württemberg finanziert werden. Dass der Forschungs- und Lehrbetrieb dennoch über die Jahre funktionierte führte der Rektor auf den großen Einsatz aller Beteiligten zurück.

Für den Solidarpakt III, der von 2015 bis 2020 die finanzielle Grundausstattung der Landesuniversitäten regeln soll, wird von der Landesrektorenkonferenz (LRK) unter anderem drei Prozent mehr Grundfinanzierung, ein jährlicher Inflationsausgleich sowie ein Ausgleich für steigende Energie- und Betriebskosten gefordert. Sandro Philippi vom AStA der Universität Konstanz schloss sich aus Sicht der Studierenden den Forderungen an. Eine Diskussionsrunde, an der sich auch das Plenum beteiligt, zeigte zum einen das große Interesse der Universitätsmitglieder an dem Thema, zum anderen den großen Zusammenhalt innerhalb der Universität.

Dass sich alle in der Universität über einen drohenden Abbau von Forschung und Lehre einig sind soll auch durch eine Aktion der Studierenden belegt werden. Die Studentin Manon Heger forderte dazu auf, die an Landtags- und Regierungsmitglieder in Stuttgart adressierten Postkarten zu verschicken. Sie lagen nicht nur im Audimax zum Mitnehmen aus, sondern auch im Eingangsbereich der Universität, wo bis in den Nachmittag hinein die Möglichkeit bestand, sich an Ständen auch im Detail zu informieren. Am Aktionstag selbst waren bereits knapp 3.000 Karten auf dem Weg nach Stuttgart.