Muslime in Asien
Die Konstanzer Ethnologin Prof. Dr. Judith Beyer erhält ein Fellowship der renommierten l'Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS) in Paris.
Für Judith Beyer, Juniorprofessorin für Ethnologie mit Schwerpunkt Politische Anthropologie an der Universität Konstanz, ist es nach dem Erhalt des Fernand Braudel Associate Directorship (DEA) der Stiftung „Fondation Maison des Sciences de l'Homme“ (FMSH) im Vorjahr bereits die zweite hochrangige Auszeichnung aus Frankreich.
Von März bis April 2019 wird sie diesmal am „Institut d'études de l'Islam et des sociétés du monde musulman“ (IISMM) angesiedelt sein und im Rahmen ihres Aufenthaltes vier Vorträge halten, die sich mit der Lage von Muslimen in Zentral- und Südostasien auseinandersetzen.
Judith Beyers Arbeitsgruppe an der Universität Konstanz beschäftigt sich mit Fragen der Politik- und Rechtsethnologie. Mit einem ethnographischen Fokus auf Zentral- und Südostasien wird auf Basis von stationärer Feldforschung zu den Themen Staat und Staatenlosigkeit, soziale Ordnung und Transformation, Gemeinschaft, Autorität, (Neo)-Traditionalisierung, Rechtspluralismus, Verfassungspolitik und Aktivismus gearbeitet.
In ihren Vorträgen in Paris wird Judith Beyer unter anderem Einblicke in ihr aktuelles Forschungsprojekt zu ethno-religiösen Minderheiten in Myanmar geben, zu Praktiken der Retraditionalisierung in Zentralasien vortragen, sowie das weltweit zunehmende Phänomen von Staatenlosigkeit am Beispiel der muslimischen Rohingya erörtern.