Isabell Otto erhält wichtigsten deutschen wissenschaftlichen Nachwuchspreis

Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis geht an die Konstanzer Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Isabell Otto für ihren innovativen Ansatz in der kulturwissenschaftlichen Medienwissenschaft.

Isabell Otto, die seit 2010 eine Juniorprofessur an der Universität Konstanz innehatte und Ende 2015 den Ruf auf die Professur „Medienwissenschaft mit Schwerpunkt mediale Teilhabe in digitalen Kulturen“ angenommen hat, zählt zu den zehn Preisträgerinnen und Preisträgern des Heinz Maier-Leibnitz-Preises 2016. Er gilt als der wichtigste Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) jährlich vergeben. Der Preis ist mit je 20.000 Euro dotiert und wird am 18. Mai in Berlin verliehen.

Der Auswahlausschuss würdigte Isabell Ottos „innovativen Ansatz in der kulturwissenschaftlichen Medienwissenschaft“. Sie stelle „die sehr temporeichen Entwicklungen digitaler Medien fundiert in theoretische Kontexte und liest sie zugleich paradigmatisch am konkreten Objekt. Ein Beispiel dafür sind ihre diskursanalytischen Arbeiten über Mediengewalt und Aggressivität in Filmen, Serien oder Computerspielen“, heißt es in der Begründung.

Isabell Ottos Forschungsschwerpunkte sind „Digitale Medien und Kollektivität“, „Medientheorie und Temporalität“, „Diskursgeschichte der Medien“ sowie „Film- und Fernsehkulturen“. Sie studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der Universität zu Köln, promovierte dort und erhielt 2010 eine Juniorprofessur für Medienwissenschaft an der Universität Konstanz. Im Wintersemester 2013/2014 hat Isabell Otto eine Professur an der Ruhr-Universität Bochum vertreten. 2014/2015 war sie Fellow am Kulturwissenschaftlichen Kolleg des Exzellenzclusters Kulturelle Grundlagen von Integration an der Universität Konstanz. Sie hat die Forschergruppe „Mediale Teilhabe. Partizipation zwischen Anspruch und Inanspruchnahme“ mit initiiert und leitet ein Projekt zu „Smartphone-Gemeinschaften“. Ende 2015 nahm sie den Ruf auf die Professur „Medienwissenschaft mit Schwerpunkt mediale Teilhabe in digitalen Kulturen“ in Konstanz an.

Als Anerkennung und Ansporn, wissenschaftliche Laufbahnen geradlinig fortzusetzen, wird der Heinz Maier-Leibnitz-Preis seit 1977 jährlich an hervorragende junge Forscherinnen und Forscher verliehen. Benannt ist er nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten Heinz Maier-Leibnitz. Nach dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG und dem Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten gilt der Heinz Maier-Leibnitz-Preis als wichtigster Wissenschaftspreis in Deutschland. Für die diesjährige Preisvergabe waren 134 Forscherinnen und Forscher aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden.

Die Verleihung der Heinz Maier-Leibnitz-Preise 2016 findet am 18. Mai 2016 um 14 Uhr im Harnack-Haus, Ihnestraße 16–20, 14195 Berlin, statt.

Weitere Informationen zum Heinz Maier-Leibnitz-Preis unter: www.dfg.de/maier-leibnitz-preis