Internationalisierung im Namen von Zoran Đinđić
Die politikwissenschaftlichen Fachbereiche der Universität Konstanz und der Universität Belgrad (Serbien) haben ein Partnerschaftsabkommen für die Ausweitung ihrer Austauschprogramme für Studierende und Forschende geschlossen.
Der Partnerschaftsvertrag wurde am 13. Juli 2015 von Prof. Dr. Ulrich Rüdiger, Rektor der Universität Konstanz, und Prof. Dr. Vladimir Pavicevic, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Belgrad, im Rahmen der zweiten „Konstanz – Belgrade Summer School“ unterzeichnet. Unterstützt wird das Abkommen von der Dr-Zoran-Đinđić-Stiftung und von der Baden-Württemberg Stiftung. „Wir haben eine sehr enge Kooperation zwischen zwei Universitäten ins Leben gerufen, die die Auslandsmobilität der Studierenden und Forschenden beider Universitäten steigert. Das Austauschprogramm ermöglicht den Studierenden, neues Wissen und neue Erfahrungen an der Partneruniversität zu gewinnen“, betonte Vladimir Pavicevic bei der Vertragsunterzeichnung.
Hintergrund des Partnerschaftsabkommens: Der erste demokratisch gewählte serbische Ministerpräsident Dr. Zoran Đinđić wurde an der Universität Konstanz promoviert. Er wurde 2003 ermordet. Anlässlich seines zehnten Todesjahres hatte die Universität Konstanz 2013 eine Gedenkveranstaltung veranstaltet, bei der eine engere Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Konstanz und Belgrad verabredet worden war. Am 13. Juli 2015 erhielt diese Zusammenarbeit zwischen dem Fachbereich Politik- und Verwaltungswissenschaft an der Universität Konstanz und der Fakultät für Politische Wissenschaften der Universität Belgrad nun einen vertraglichen Rahmen. Das Partnerschaftsabkommen sieht einen Austausch von Studierenden und Forschenden der Politikwissenschaft vor.
Die Unterzeichnung fand anlässlich der zweiten „Konstanz – Belgrade Summer School“ statt, die vom 12. bis zum 19. Juli 2015 an der Universität Konstanz veranstaltet wird. Für die Summer School über „European Integration and Democratization in Post-conflict Societies“ zeichnen sich der Konstanzer Politikwissenschaftler Prof. Dr. Gerald Schneider und Dr. Sonja Grimm verantwortlich, die bereits die erste Ausgabe im vergangenen Jahr an der Universität Belgrad mitorganisiert haben. Gerald Schneider zur Vertragsunterzeichnung: „Für die Universität Konstanz ist es wichtig, dass an Zoran Đinđić erinnert wird. Wir möchten mit dem Partnerschaftsabkommen aber auch einen Beitrag leisten zur Modernisierung des Partnerlandes. Schließlich trägt das Abkommen zur weiteren Internationalisierung des Fachbereichs Politik- und Verwaltungswissenschaft bei, der in diesen Belangen zu den Top-Fachbereichen an der Universität Konstanz zählt.“
Die Summer School wird die Teilnehmenden – Studierende und Forschende aus Konstanz und Belgrad – in die Forschung zur Demokratisierung und europäischen Integration auf dem westlichen Balkan einführen. Ein spezieller Fokus liegt auf Staatsbildung, Demokratisierung und EU-Beitritt. Die Teilnehmenden sollen ein grundlegendes Verständnis der Arbeit der Europäischen Union erhalten. Ziel ist, Entscheidungsprozesse innerhalb der EU analysieren zu können, die sich auf Fragen der Integration und auf Herausforderungen der Demokratisierung in der Zeit nach den Konflikten auf dem westlichen Balkan beziehen. Vorgesehen ist auch ein Rahmenprogramm sowohl zum Leben, Werk und Vermächtnis von Zoran Đinđić als auch zur Geschichte und Kultur von Konstanz und der Bodenseeregion.
Stärken mit einem Partnerschaftsabkommen den Austausch zwischen den Universitäten Konstanz und Belgrad: (von links nach rechts) Prof. Dr. Vladimir Pavicevic, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Belgrad; Prof. Dr. Ulrich Rüdiger, Rektor der Universität Konstanz; Prof. Dr. Volker Schneider, Dekan der Sektion Politik – Recht – Wirtschaft der Universität Konstanz.