Für mehr Lust am Gründen
Die Universität Konstanz und die Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung werden für ihr gemeinsames Programm im Rahmen der „Gründungskultur in Studium und Lehre“ gefördert
„Sensibilisieren, Stärken, Experimentieren“ (SSE) – unter diesen Schlagworten wird künftig die Gründungskultur an der Universität Konstanz und der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung“ (HTWG) stehen. Die Universität und die Hochschule Konstanz haben ihre Stärken gebündelt und ein gemeinsames Angebot für mehr Lust unter den Studierenden am Gründen geschaffen. Das SSE-Programm wird von 2017 bis 2019 im Rahmen der Ausschreibung „Gründungskultur in Studium und Lehre“ vom Fonds „Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg“ mit rund 580.000 Euro unterstützt. Herzstück des Programms ist ein Ideenwettbewerb, der den studentischen Gewinnern eine Studienreise ins Silicon Valley ermöglicht.
Während sich die Universität Konstanz mit Grundlagenforschung in das Programm einbringt, liegt der Programmschwerpunkt der HTWG in der Anwendung von Wissenschaft und der Einbindung der Praxis. Beide Komponenten werden in einem Studienangebot, das sowohl für Studierende als auch Promovierende offensteht, aufeinander abgestimmt. Unter dem Aspekt Gender und Diversity wird es auch spezielle Angebote für Frauen geben. „Gemeinsam besitzen die beiden Hochschulen ein hervorragendes Potential, den Gründungsbereich voranzubringen“, heißt es im erfolgreichen Antrag der beiden Hochschulen. Ziel ist, Studierenden aller Fachrichtungen das Thema Gründung und selbstständige Tätigkeit als alternativer Karriereweg nahezubringen. Die heterogenen Ressourcen der beiden Hochschulen sollen dazu genutzt werden, aus verschiedenen Blickwinkeln heraus fächerübergreifenden Ideen und Herausforderungen nachzugehen.
Ein sogenannter Entrepreneurship-Track wird als Gerüst für das Programm dienen. Er besteht aus einem Vier-Phasen-Modell, dessen Mittelpunkt ein Wettbewerb bildet. Dieser soll die Studierenden zunächst für den Gründungsgedanken sensibilisieren und durch gezielte Veranstaltungen möglichst interdisziplinäre Teambildung fördern – bis hin zur Entwicklung einer Ideenskizze. Darauf folgt ein Kompetenzaufbau, während dessen die Studierenden das für eine Gründung erforderliche Rüstzeug erlernen, um eine Idee zu einem Geschäftsmodell zu entwickeln. Als Ergebnis steht die Ausarbeitung der Ideenskizze durch die einzelnen Teams.
Die drei Teams mit den überzeugendsten Ergebnissen werden mit einer Studienreise ins Silicon Valley ausgezeichnet, wo sie im Austausch mit den Experten vor Ort ihre Ideen reifen lassen und Fragen der Finanzierung, Organisation und Management diskutieren können. Aber auch von der Begeisterung, der Inspiration, dem Mut und der Initiative, eine Idee in die Praxis umzusetzen, sollen sich die Studierenden anstecken lassen. Das dort erworbene Wissen soll zurückfließen und insbesondere dafür genutzt werden, um bei Studienanfängern für den Gründungsgedanken zu werben.
In einem Enterpreneurship-Semester, einem zusätzlichen Angebot, für das eine Bewerbung erforderlich ist, wird das Gelernte schließlich umgesetzt. Die Studierenden erhalten die Chance, an realen Gründungsprojekten zu arbeiten. Aus Erfindungen können so neue Produkte, Dienstleistungen und Verfahren werden. Während des Semesters erfolgt eine intensive Betreuung durch ein Mentorenprogramm, das von Professorinnen und Professoren unterschiedlichster Fächer, die gründungswillige Studierende beim Innovationsprozess fachlich begleiten werden, unterhalten wird. Als weitere flankierende Maßnahmen wird unter anderem ein Unterstützernetzwerk aus- beziehungsweise aufgebaut.