Ein Glücksfall

Presseinformation Nr. 74 vom 14. Juli 2014

Prof. Dr. Gerhart v. Graevenitz wurde die Ehrenbürgerwürde der Universität Konstanz verliehen


Prof. Dr. Ulrich Rüdiger (rechts), Rektor der Universität Konstanz, überreichte die Urkunde und gratulierte Prof. Dr. Gerhart v. Graevenitz zur Ehrenbürgerwürde der Universität Konstanz.

Die Universität Konstanz hat einen neuen Ehrenbürger. In einem Festakt überreichte Rektor Prof. Dr. Ulrich Rüdiger seinem Amtsvorgänger Prof. Dr. Gerhart v. Graevenitz die Urkunde für die höchste Auszeichnung, die die Universität Konstanz zu vergeben hat. Verliehen wird sie an Personen, die sich hervorragende Verdienste um die Universität erworben und aufgrund ihrer Persönlichkeit für die Universität eine Leitbildfunktion haben. Gerhart v. Graevenitz war von 2000 bis 2009 Rektor der Universität Konstanz. Die Festrede hielt Prof. Dr. Peter Strohschneider, der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Er habe „das Fundament für einen Großteil dessen gelegt, was uns heute als Universität ausmacht und von anderen unterscheidet“, begann Ulrich Rüdiger seine Laudatio vor den zahlreich erschienenen Gästen im vollbesetzten Hörsaal. Aufgrund der Weitsicht des Geehrten habe die Universität Konstanz sowohl bei der Umstellung der Studiengänge auf Bachelor- und Master-Abschlüsse als auch bei der Einführung der Juniorprofessur eine Vorreiterrolle eingenommen. Damit hat sie nach den Worten des Laudators ihre Chance zur Mitgestaltung genutzt. Die „vorausschauende Berufungspolitik“ des neuen Ehrenbürgers habe darüber hinaus dafür gesorgt, dass der Generationenwechsel bei den Professuren „reibungslos vonstatten ging“ und ein „Erneuerungsschub“ erfolgte.

Schließlich kam Ulrich Rüdiger auf das Verdienst zu sprechen, „das auf immer mit dem Namen Gerhart v. Graevenitz verbunden sein wird“. Der Erfolg der Universität Konstanz in der ersten Runde der Exzellenzinitiative sei „maßgeblich seinem Engagement zu verdanken“. Es sei Gerhart v. Graevenitz gewesen, der die „ungeheuren Leistungen der gesamten Universität“ zu einer „kohärenten und überzeugenden Initiative“ geformt habe. Insbesondere das Zukunftskonzept der dritten Förderlinie stamme zum großen Teil direkt aus seiner Feder. Ulrich Rüdiger erwähnte auch die Verleihung des Lilienberg-Jubiläumspreises der Schweizer „Stiftung Lilienberg“ an Gerhart v. Graevenitz – „in Anerkennung seiner mutigen und weitsichtigen unternehmerischen Leistung“.


Horst Frank (rechts), ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Konstanz, dankte Prof. Dr. Gerhart v. Graevenitz für die gute Zusammenarbeit.

Der Rektor erwähnte auch die Verdienste des ehemaligen Rektors nach dessen Amtszeit: In der Humboldt-Universität zu Berlin bringt der Literaturwissenschaftler als Beiratsvorsitzender seine Erfahrungen ein, in Jerusalem ist er Vorsitzender des Stiftungsfonds der Martin-Buber-Gesellschaft an der Hebrew University, wo mit der „Martin Buber Society of Fellows in the Humanities“ eine Einrichtung nach dem Vorbild des Konstanzer Zukunftskollegs entstand. Wie sein Engagement für die Konstanzer Universitätspartnerschaft mit Tel Aviv entspreche die Arbeit für diese Institution, die sich ausdrücklich der deutsch-israelischen Zusammenarbeit widmet, „seiner festen Überzeugung, dass gerade die Wissenschaft Brücken bauen kann und dass die Brücken umso wichtiger werden, je schwieriger die politischen Verhältnisse sind“.

Bevor Gerhart v. Graevenitz selbst das Wort ergriff, dankte ihm der ehemalige Konstanzer Oberbürgermeister Horst Frank für die fruchtbare Zusammenarbeit und betonte die Bedeutung der Universität für die Stadt. Der Geehrte selbst dankte in bewegten und bewegenden Worten für die Ehre und die „wunderbare Veranstaltung“. Nach Prof. Dr. Gerhard Hess, Altbundeskanzler Dr. h.c. Kurt-Georg Kiesinger und Altrektor Prof. Dr. Horst Sund ist er der vierte Ehrenbürger der Universität Konstanz. Dass er nun gemeinsam mit Horst Sund, unter dessen Rektorat er 1988 als Professor für Neuere deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an die Universität Konstanz berufen wurde, zum „Club der Ehrenbürger“ gehört, freue ihn ganz besonders. Gerhart v. Graevenitz sprach am Ende vom „Glücksfall Universität Konstanz“.

Unter www.aktuelles.uni-konstanz.de/im-gespraech-mit/graevenitz ist das Interview „Der Universität Konstanz ein Gesicht gegeben“ nachzulesen.


Prof. Dr. Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Prof. Dr. Gerhart v. Graevenitz, ehemaliger Rektor und neuer Ehrenbürger der Universität Konstanz, Prof. Dr. Horst Sund, ehemaliger Rektor und Ehrenbürger der Universität Konstanz, und Prof. Dr. Ulrich Rüdiger, Rektor der Universität Konstanz.