Die Partizipationskultur der Medien
Presseinformation Nr. 121 vom 15. Dezember 2014
Forschergruppe „Mediale Teilhabe“ von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligt
Zur Untersuchung von medialen Partizipationskulturen hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Forschergruppe „Mediale Teilhabe. Partizipation zwischen Anspruch und Inanspruchnahme“ mit Sprecherschaft an der Universität Konstanz eingerichtet. Die Forschergruppe mit medienwissenschaftlichem Schwerpunkt wird medienkulturelle Austauschprozesse untersuchen, angefangen von einer historisch-systematischen Überprüfung des Leitbegriffes medialer Teilhabe bis hin zur Untersuchung von Smartphone-Gemeinschaften und digitalen Couchsurfing-Netzwerken. Ziel ist, den Zusammenhang von Medien und Teilhabe in seiner sozialen und kulturellen Tragweite zu erfassen. Die DFG bewilligte hierfür eine Fördersumme von insgesamt rund 1,8 Millionen Euro für einen Zeitraum von drei Jahren.
Seit den all-inkludierenden Medien Rundfunk und Fernsehen, in besonderem Maße jedoch mit dem Zeitalter digital vernetzter Medien sind Partizipationskulturen zu einem Schlüsselkonzept der aktuellen Wissens- und Informationsgesellschaft geworden, so die Ausgangsüberlegung der Forschergruppe, deren Sprecherin die Konstanzer Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Beate Ochsner ist. Die Forschergruppe wird die Wechselbeziehung zwischen Medien und Gemeinschaftsbildung, das heißt auch die Kehrseiten medialer Teilhabe, unter medienhistorischen, -ethnologischen, -ästhetischen, -soziologischen und -philosophischen sowie kunst- und literaturwissenschaftlichen Perspektiven analysieren.
Leitkonzepte der Untersuchung sind die drei Kategorien „Mitsprechen“, „Versprechen“ und „Widersprechen“. Die Forschergruppe nimmt unter diesen Leitkategorien gemeinschaftsstiftende oder -verhindernde Prozesse sowie politische Imaginationen und Utopien der Teilhabe in den Blick. Der Standort Konstanz wird dabei durch eine DFG-Forschungsprofessur mit dem Schwerpunkt Medientheorie und Digitalkultur gestärkt, die für die Konstanzer Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Isabell Otto bewilligt wurde. Das Gesamtvorhaben gliedert sich in mehrere Teilprojekte, die an der Universität Konstanz, der Universität Hamburg, der Zürcher Hochschule der Künste sowie der Leuphana Universität Lüneburg verortet sind.