Gebärden-App „Max und Eni“

Wissenschaftler der Universität Konstanz entwickeln Kommunikations-Software für geistig beeinträchtigte Kinder und Jugendliche und starten Crowdfunding-Kampagne

Dr. Diana Schmidt-Pfister, Politikwissenschaftlerin und Leiterin der Lehrmedien-Werkstatt an der Universität Konstanz, entwickelt gemeinsam mit ihrem Team die iPad-App „Max und Eni“. Diese hilft geistig beeinträchtigten Kindern und Jugendlichen mit Sprach- und Kommunikationsstörungen und deren Bezugspersonen, sich einfacher und besser auszutauschen. Heute, am 5. März 2015, startet die Lehrmedien-Werkstatt des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ eine Crowdfunding-Kampagne.

Die Lehrmedien-Werkstatt erforscht seit zwei Jahren, wie gebärdenunterstützte Kommunikation gelehrt und gelernt wird. Darauf aufbauend entwickelt sie eine App, mit der Nutzer Gebärden nachschlagen und sich diese als vertontes Video vorführen lassen können. „Kaum eine der bislang existierenden Apps ist an die Bedürfnisse geistig-beeinträchtigter Kinder und Jugendlicher angepasst“, erklärt Projektleiterin Schmidt-Pfister. Dem will das ambitionierte Projekt „Max und Eni“ Abhilfe schaffen: Zwei aufwändig animierte 3D-Figuren, die namensgebenden Max und Eni, spielen darin als kindliche Identifikationsfiguren die Hauptrolle. Der Konstanzer Wissenschaftler Benjamin Schäfer, verantwortlich für das Design der App, entwickelt eine kinderleichte Bedienführung sowie weitere eigene Funktionen, die nicht nur den Kindern und Jugendlichen, sondern auch ihren Eltern, Geschwistern, Pädagogen, Therapeuten und Ärzten als hilfreiche Unterstützung dienen sollen. Diese App leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Inklusion von Menschen mit Behinderung.

Die Lehrmedien-Werkstatt ist eine so genannte Transferplattform: An der Universität Konstanz wurden zur Förderung von anwendungsorientierter Forschung im Rahmen der dritten Förderlinie der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder Transferplattformen eingeführt. Die besonderen Transferleistungen der Lehrmedien-Werkstatt bestehen in einem intensiven Austausch mit pädagogischen und therapeutischen Einrichtungen sowie in der Fortführung des Forschungs- und Entwicklungsprozesses bis hin zur Produktion konkreter multimedialer Lehr- und Lernanwendungen. Diana Schmidt-Pfister erläutert dazu: „Als Sozialwissenschaftlerin ist es mir wichtig, die Vermittlung von Wissen und Werten nicht nur zu erforschen, sondern auch mitzugestalten. Die Kombination aus einer Einbindung in das Forschungsmilieu des Konstanzer Exzellenzclusters und einer Finanzierung als Transferplattform bietet uns genau diese Möglichkeit. Allerdings ist die Umsetzung dieser App ohne die Unterstützung aus der Crowdfunding-Kampagne leider nicht möglich.“

Für die erfolgreiche Umsetzung der iPad-App sucht die Lehrmedien-Werkstatt Unterstützung in Höhe von 15.000 bis 30.000 Euro. Zusammen mit der Crowdfunding-Plattform Startnext.com, die als die größte und erfolgreichste Plattform für Schwarmfinanzierungen im deutschsprachigen Raum gilt, soll dieses Ziel erreicht werden. Eine Crowdfunding-Kampagne richtet sich vor allem an Menschen, die Projekte finanziell unterstützen wollen, die sie für notwendig und sinnvoll halten. Als Gegenleistung steht daher grundsätzlich die Umsetzung des Projekts im Vordergrund. Für Spenden in beliebiger Höhe stellt die Universität Spendenbescheinigungen aus. Alternativ gibt es „Dankeschöns“ als kleines Andenken an eine gute Tat. Die Lehrmedien-Werkstatt bietet hier unterschiedliche Kostproben ihrer Arbeit, zum Beispiel ein selbst erstelltes Gebärden-Rätselbuch, ein Gebärden-Musikvideo oder eine personalisierte Kurzanimation der Leitfiguren Max und Eni.

Der Link zur Crowdfunding-Kampagne ist:

www.startnext.com/lehrmedienwerkstatt