Klima und Klasse – Vortragsreihe an der Universität Konstanz
Wir leben zusammen auf einem Planeten, doch sitzen wir auch im selben Boot? Die Vortragsreihe „Klima und Klasse“ geht auf eine interdisziplinäre Spurensuche am Schnittpunkt zwischen Klimakrise und sozialer Ungleichheit.
Eine im Zeichen der Klimakrise veränderte Welt wird auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt vor elementare Herausforderungen stellen. Ob die sozialen Sicherungssysteme diesen Herausforderungen standhalten, ist eine offene Frage. In Zusammenarbeit mit dem SQ-Zentrum und dem Green Office fokussiert die Vortragsreihe die folgenden Fragen:
Wie stark hängen die historischen und aktuellen Treibhausgasemissionen mit der Verteilung von Reichtum und Wohlstand zusammen und welche Verantwortung ergibt sich daraus? Was hat Klimapolitik mit Gerechtigkeit zu tun und wie müsste die Transformation hin zu einer klimaschonenden Wirtschaft- und Lebensweise aussehen, damit soziale Ungleichheit nicht weiter verschärft wird?
Interessierte werden gebeten, sich per E-Mail anzumelden. Daraufhin erhalten Sie den Zoom-Link zur Veranstaltung.
Vorträge:
Klimagerechtigkeit – Ein wichtiges Puzzlestück, um der Katastrophe zu entkommen
17.11.21, 18:45 – 20:15 Uhr: Manuel Oestringer
Wo stehen wir eigentlich in der Klimakrise? Wie sind wir hierhergekommen, wie kommen wir da raus und warum gehen wir eigentlich für Klimagerechtigkeit und nicht nur Klimaschutz auf die Straße? In meinem Vortrag versuche ich, sowohl diese Fragen zu beantworten als auch ein Bild der Zukunft zu zeichnen, das uns Mut macht, um gemeinsam mit Menschen auf der ganzen Welt eine bessere Zukunft zu schaffen.
Gutes Klima, gute Arbeit? Industrielle Transformation und die Perspektive der Beschäftigten
9.12.21, 18:45 – 20:15 Uhr: Mario Ottaiano
Moderation: Luisa Hoffmann und Gabriele Schaub
Globalisierung, Digitalisierung und die sich verschärfende Klimakrise steigern zunehmend den Druck auf Industriearbeitnehmer*innen in und speziell im Südwesten Deutschlands. Dieser ist nach wie vor stark von der Automobil- und ihrer Zulieferindustrie geprägt. Knapp zehn Jahre nach dem letzten Boom stecken ganze Branchen in einem tiefgreifenden Strukturwandel, den es nicht nur zu verstehen, sondern im besten Fall auch zu gestalten gilt.
Climate change and inequality: What does public opinion tell us?
16.12.21, 18:45 – 20:15 Uhr: Dr. Liam Beiser-McGrath und Prof. Dr. R. Marius Busemeyer
Moderation: Maximilian Düerkop
Increasingly, debates about the ecological transformation are interlinked with concerns about how environmental policies might have a different impact on rich and poor people. In this talk, we present new research findings on how individual citizens perceive the socio-economic impact of environmental policies such as carbon taxes and why this is likely to matter for climate change politics. We also discuss research that studies public opinion towards long-term investment policies, such as climate change, but also investments in education.
Verteilungswirkung und öffentliche Akzeptanz ambitionierter Klimapolitik
20.01.22, 18:45 – 20:15 Uhr: Ass.-Prof. Dr. Lena Maria Schaffer
Diese Veranstaltung entfällt leider.
Moderation: David Hachfeld
Effektive und ambitionierte Klimapolitik, die z.B. über CO2-Bepreisung funktioniert, generiert Gewinner und Verlierer innerhalb der Gesellschaft. Für eine gesellschaftlich nachhaltige Klimapolitik sind das Wissen über die öffentliche Akzeptanz von Maßnahmen und die Frage zentral, welche Verteilungskonflikte entstehen könnten und kompensiert werden müssen. Die Diskussion geht in diesem Zusammenhang vor allem auf das schweizerische CO2-Gesetz ein. Anhand einer zweiwelligen Panelerhebung im April/Mai und Juni 2021 wird erörtert, wie sich Kampagnen über Verteilungswirkung auf die Akzeptanz eines Politikwandels hin zu ambitionierterer Klimapolitik auswirken.
Was auf dem Spiel steht. Der Klimawandel aus moralischer Perspektive betrachtet
27.01.22, 18:45 – 20:15 Uhr: Dr. Andrea Lailach-Hennrich
Moderation: Alessa Schmidt
Dass der menschengemachte Klimawandel uns vor große gesellschaftliche Herausforderungen stellt, ist eine Binsenweisheit. Dass zu diesen Herausforderungen aber auch die Infragestellung unseres moralischen und ethischen Selbstverständnisses gehört, ist sicher noch nicht ins allgemeine Bewusstsein vorgedrungen. Dabei wimmelt die Diskussion bereits von moralischen Begriffen. Da ist die Rede von Generationengerechtigkeit, da ist die Frage nach der individuellen Verantwortung gegenüber dem Klima und die von Robert Habeck formulierte Annahme, dass Klimaschutz immer auch Schutz der Freiheit bedeute. In meinem Vortrag werde ich einige dieser Themen ansprechen. Vor allem aber möchte ich darauf hinweisen, dass mit der globalen Erderwärmung mehr auf dem Spiel steht als das Klima. Auch unsere Vorstellungen von Gerechtigkeit und Freiheit könnten Schaden nehmen.