Spielend Naturwissenschaften erfahren
Neugierde und Spaß am Ausprobieren wecken und das Lernen passiert wie nebenbei: Die Fächer Chemie, Informatik, Mathematik und Physik der Universität Konstanz luden unter der Überschrift "Schülerinnen forschen" wieder interessierte Neunt- und Zehntklässlerinnen von Gymnasien der Region ein, in einem Schülerinnen-Camp die Naturwissenschaften hautnah kennenzulernen.
In der Chemie und Physik
Das dreitägige Programm machte für die Teilnehmerinnen naturwissenschaftliches Forschen auf spielerische Weise erfahrbar. In der Physik und Chemie ging es in einen Escape Room, in dem die Versuche in Rätsel verpackt waren. So suchten die Schülerinnen im Schülerlabor Chemie im Rahmen des Exit Game "Der geheimnisvolle Kunststoff" mithilfe klassischer Schulversuche aus dem Themengebiet der Kunststoffe nach einer biologisch-abbaubaren Alternative für Mikroplastik in Kosmetika. In den Laboren der Physik mussten sie – um gestohlene Zertifikate wiederzufinden – Rätsel mithilfe von physikalischen Experimenten lösen.
In der Mathematik und Informatik
In der Mathematik erklärten zwei interaktive Vorträge, wo im Alltag überall Mathematik drinsteckt: Mathematik macht es zum Beispiel möglich, das Wetter vorherzusagen oder dank der Datenverschlüsselung Online-Banking sicher zu nutzen. Manche Anwendungen konnten die Schülerinnen auf spielerische Art ausprobieren, z. B. indem sie mittels Primzahlen Nachrichten verschlüsselt und entschlüsselt haben. Auch in der Kunst beweist sie ihren Mehrwert und Praxisbezug: Selbst Leonardo da Vinci ist beim Malen der Mona Lisa dem geometrischen Prinzip vom Goldenen Schnitt gefolgt.
Im Fachbereich Informatik und Informationswissenschaft lernten die Schülerinnen, kleine Roboter zur programmieren und nach einem Besuch beim Malroboter eDavid auch ihren Robotern das Malen beizubringen.
Die Betreuerinnen der Schülerinnen waren – gemäß dem Role Model-Ansatz – überwiegend weibliche Angehörige der Universität: Studentinnen aus den ersten Semestern, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen bis hin zu Professorinnen. In der von den Schülerinnen ausgeführten Evaluation zeigte sich dann auch, dass das Programm seine Aufgabe erfüllt hat, nämlich naturwissenschaftliche Studienfächer für potentielle zukünftige weibliche Studieninteressierte attraktiver und zugänglicher zu machen.
Das Projekt "Schülerinnen forschen"
Schülerinnen forschen ist ein Kooperationsprojekt der Fachbereiche Physik, Chemie, Informatik und Informationswissenschaft sowie Mathematik und Statistik. Es richtet sich explizit an Schülerinnen der 9. und 10. Klasse an Gymnasien. Den gesellschaftlichen Diskurs zur Förderung des Interesses von Mädchen und jungen Frauen an MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) -Berufen aufgreifend, hat das Format zum Ziel, den Schülerinnen die Wissenschaftsdisziplinen in einem beruflich-akademischen Kontext aufzuzeigen und so eine anwendungsbezogene Perspektive zu vermitteln.