Doktorand gibt Manipulation von Daten zu
Ein Doktorand im Arbeitsbereich Molekulare Genetik hat am 29. März 2016 schriftlich zugegeben, Ergebnisse und Reagenzien für eine Publikation im Wissenschaftsjournal Developmental Cell (erschienen am 11.01.2016, Vol. 36, p. 94-102) manipuliert zu haben.
Wie in der Arbeitsgruppe von Prof. Thomas Mayer üblich wurden die Daten vor Einreichung des Manuskripts von einer zweiten Person auf ihre Richtigkeit überprüft. Wie es sich herausgestellt hat, wurden auch diese Reagenzien von dem Doktoranden manipuliert.
Erste Zweifel an den Ergebnissen des Doktoranden kamen vor zwei Wochen auf, als eine Doktorandin versuchte, mit neuen Reagenzien die Ergebnisse zu reproduzieren. Daraufhin informierte Thomas Mayer sofort die zuständigen Stellen an der Universität, insbesondere den Ombudsman der Universität Konstanz, und veranlasste eine umfangreiche Prüfung aller Daten. Den Verlag des Journals informierte er ebenfalls und leitete die Zurückziehung der Ergebnisse ein. Der Computer- und Laborzugang des Doktoranden wurde umgehend gesperrt. Nachdem der Doktorand mehrfach bestritten hatte, Experimente und Ergebnisse wissentlich manipuliert zu haben, erfolgte am 29. März 2016 das schriftliche Eingeständnis.
Die Universität Konstanz hat die Beendigung des Arbeitsverhältnisses veranlasst, ein ordentliches Ombudsverfahren eingeleitet und überprüft weitere rechtliche Schritte.
Die Presseinformation Nr. 2 vom 5. Januar 2016 wird hiermit wegen Manipulation von Daten durch den Erstautor zurückgezogen.