Gefährdung durch physikalische Einwirkungen

Gemeint sind Einwirkungen wie Lärm, Vibrationen, (radioaktive oder optische) Strahlung, Ultraschall, elektromagnetische Felder sowie Über- oder Unterdruck.

Die Schmerzgrenze ist erreicht...

Live Konzert © CC0

Es sei denn es geht um die eigene Lieblingsmusik, die man stundenlang bei voller Lautstärke hören kann. Nur die Lieblingsmusik von jemand anderem macht auf Dauer krank!

Alles Blödsinn! Vom Geschmack anderer wird man nicht krank, aber von ständiger Dauerbeschallung über einer Lautstärke von etwas 80 db(A). Und diese 80 db sind gar nicht so laut, wie man glaubt. Bzw. werden nicht als sehr laut empfunden. Musik mit dem Kopfhörer hören ("normale Lautstärke") liegt bereits bei über 95 db. Ab rund 85 db Dauerbelastung sind bleibende Hörschäden nicht ausgeschlossen.

Um einen besseren Eindruck zu bekommen, wie laut was ist hier eine Übersicht:

Atmen, raschelndes Blatt, Schneefall10 db
sehr ruhiges Zimmer, Ticken einer Armbanduhr, leichter Wind30 db
Flüstern, leise Musik, ruhige Wohnstraße nachts40 db
Regen, Kühlschrank, leises Gespräch, Geräusche in der Wohnung55 db
normales Gespräch, Nähmaschine, Fernseher in Zimmerlautstärke65 db
Staubsauger, Wasserkocher, laufender Wasserhahn70 db
Kantinenlärm, Waschmaschine beim Schleudern, Großraumbüro75 db
laute Sprache, Streitgespräch, Klavierspiel80 db
Saxofonspiel, Hauptverkehrsstraße85 db
Kammerkonzert, Orchestergraben, Türknallen90 db
Musik (Kopfhörer), Holzfräsmaschine95 db
Schlagzeug/Rockkonzert, Motorsäge110 Dezibel

Die Schmerzgrenze liegt übrigens bei ca. 120 db.

Kettensäge, Presslufthammer, Gewitterdonner, China-Böller, lautes klassisches Symphoniekonzert, Vuvuzela120 Dezibel
Autorennen, Kampfflugzeug, Gewehrschuss140 Dezibel
Schmiedehammer, Geschützknall150 Dezibel

Da schüttelt's einen

Ständige Vibrationen, entweder am ganzen Körper oder "nur" an Händen und Armen führen auf Dauer zu Gelenkschäden oder sogar neuologischen Schäden. Stellen Sie sich vor Ihr Fahrzeug wäre kaum gefedert und Sie führen über einen Feldweg. Oder Sie mähen stundenlang jeden Tag den Rasen mit einem dieser alten Benzin-2-Takt-Knatter-Mäher.

Weder das Eine noch das Andere kommen an der Uni besonders häufig in Ihrem Arbeitsbereich vor. Achten Sie bitte dennoch darauf, ob solche Belastung in Ihrem Arbeitsumfeld eine Rolle spielen könnten.

Star Wars im Labor

Natürlich reden wir nicht von Laserkanonen, Laserschwertern und Traktorstrahlen. Aber von starken Lasern und starken elektromagnetischen Feldern in der Physik. Eine Unaufmerksamkeit genügt und das Augenlicht ist in Gefahr. Oder der Herzschrittmacher spielt verrückt.

Arbeiten unter Druck

Hier ist nicht der Druck gemeint, den der Chef oder die Chefin macht, weil es mal wieder zu langsam geht!

Gemeint ist der physikalische Überdruck (oder auch Unterdruck). Müssen Sie im Rahmen Ihrer Forschung gelegentlich unter Wasser? Nicht nur Taucher, sondern auch die Hausfeuerwehr arbeitet gewissermaßen unter Überdruck, wenn Atemgeräte mit Pressluftflaschen zum Einsatz kommen.

In der Biologie stehen ganze Labore teils unter geringem Unterdruck, damit keine Biostoffe nach außen gelangen können. Informieren Sie sich über die Bedingungen und Grenzwerte.

Müssen Sie viel reisen, mit dem Flugzeug? In der Kabine herrscht Unterdruck wie in etwa 2000 müNN. Das ist nicht viel, aber wenn Sie Probleme mit dem natürlichen Druckausgleich im Inneohr haben, kann das sehr schmerzhaft sein.

Hinweis

Die folgenden Links führen Sie auf die Seiten der BAuA, der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Sie finden dort sehr detaillierte Informationen zu den verschiedenen Gefährdungsfaktoren, Rechtsvorschriften und Regeln sowie wichtige Arbeitsschutzmaßnahmen.