ADILT

Digital Afterlife. Die letzte Grenze in der Data Literacy Education?

Wann
Donnerstag, 11. Juli 2024
17 bis 18:30 Uhr

Wo
R513 und online (Zugangslinks zur den Onlinekonferenzen in ILIAS)

Veranstaltet von
ADILT (Advanced Data and Information Literacy Track)

Vortragende Person/Vortragende Personen:
Alina Timofte, Universität Konstanz

Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Ringvorlesung zum Advanced Data and Information Literacy Track (ADILT)“.

Dass die Digitalisierung unsere Kommunikation, Arbeit und Lebensweise verändert, ist mittlerweile fast schon selbstverständlich. Doch die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und der aufkommenden Death Tech Industry verdeutlichen, dass die Digitalisierung auch tiefgreifende und bislang ungeahnte Auswirkungen auf unseren Umgang mit dem Tod haben kann. Die Erstellung, Verwaltung und Vererbung unserer On-Life nach unserem Tod ist eine faszinierende – und manchmal verstörende – doch oft übersehene Facette unserer digitalen Existenz.
In einer Zeit, in der ein Großteil unseres Lebens online stattfindet, ist es unerlässlich, über die digitalen Spuren nachzudenken, die wir bewusst oder unbewusst hinterlassen. Von der Entstehung virtueller Trauergemeinschaften über die Erschaffung digitaler Replikationen bis hin zu Fragen des Dateneigentums, der Einwilligung, der Privatsphäre und der Datenrechte als Menschenrechte; vom Einsatz von KI zur Simulation von Interaktionen mit Verstorbenen und der Erstellung sowie Pflege sogenannter Thanabots, digitaler Avatare und digitaler Zombies bis hin zu ethischen, juristischen, psychologischen und soziologischen Aspekten im Zusammenhang mit unseren Online-Identitäten und Angehörigen ― diese Vielfalt zeigt: das digitale Nachleben ist genauso bunt und komplex wie das Leben selbst.
Dies wirft die immer dringlichere Frage auf, was wir mit all diesen Daten tun sollten und ob unser digitales Nachleben wirklich uns gehört – und wenn nicht, wer das Recht haben sollte, über das Schicksal unserer digitalen Überreste zu entscheiden. In meinem Beitrag möchte ich mich diesen Fragen widmen und zahlreiche Beispiele aus den neuesten einschlägigen Forschungspublikationen, realen Medienberichten und fiktionalen Darstellungen (Literatur und Film) heranziehen, um futuristische Visionen, gegenwärtige Realitäten und zukünftige Möglichkeiten aufzudecken. Das übergeordnete Ziel dabei ist es, zu erkunden, welche konkrete Rolle eine um Digital Afterlife erweiterte Data Literacy Education im Kontext solcher Veränderungen spielen kann und sollte.

Zur Veranstaltungsreihe:

Die Ringvorlesung zum Advanced Data and Information Literacy Track (ADILT) ist für Studierende aller Fächer geöffnet und dient als Einführungsveranstaltung mit Themenbeiträgen zu datenbasierten Methoden, Themen der Digitalisierung und Informationskompetenz aus Fach- und Praxisperspektiven.